Peter Pan - wer kennt ihn nicht, den Jungen, der nicht erwachsen werden will? Die Abenteuer, die das Mädchen Wendy und ihre Brüder mit Peter und seinen verlorenen Jungs (lost boys) in Nimmerland erlebt, sind uns schon in vielen Varianten präsentiert worden.
Nun hat sich Sven Schlötcke vom Theater an der Ruhr dem Stoff angenommen und den Schwerpunkt auf den Kontrast zwischen der realen Erwachsenenwelt und dem Leben im Nimmerland gelegt.
Dabei hat er als Vorlage nicht das ursprüngliche Stück genommen, das 1904 in London uraufgeführt wurde, sondern das daraus entstandene Buch. Er stellt die unterschiedlichen Lebensentwürfe gegeneinander, fragt nach dem „richtigen“ Leben. Auf der einen Seite gibt es das gutbürgerlicheElternhaus von Wendy, Michel und John mit dem Vater, der versucht, den Status Quo, den die Gesellschaft vorschreibt, einzuhalten, in dem er Verantwortung übernimmt, arbeitet, sich anpasst, auf Recht und Ordnung achtet. Auf der anderen Seite Peter Pan und die verlorenen Jungs im Nimmerland (Neverland). Hier herrscht Anarchie, Fantasie, Chaos und Spielfreude. Doch diese Welt ist nicht ohne Makel: Es wird gemordet und geschlachtet - nicht nur von Peter Pans Erzfeind Kapitän Hook.
„Peter Pan & the lost boys“ wurde zusammen mit dem Forum Freies Theater Düsseldorf (FFT) produziert. Dies ist bereits die sechste Koproduktion dem FTT. Regie führt Anna Malunat, die unter anderem Erfolge mit Operninszenierungen feiern konnte. Dies kommt ihr hier sicher zugute - denn bei „Peter Pan“ werden die Schauspieler auch ihre Gesangsqualitäten unter Beweis stellen.
Die Musik hat Kornelius Heidebrecht geschrieben, der auch selbst im Stück mitspielt. Ein Musical ist die Produktion jedoch nicht, das betont Sven Schlötcke ausdrücklich.
Aufgeführt wird „Peter Pan & the lost boys“ im Rahmen des „Jungen Theaters an der Ruhr“. Unter diesem Dach versammeln sich Inszenierungen für junge Menschen, wie „Peter Pan“, aber auch von jugendlichen Nachwuchsdarstellern oder Produktionen, in den ausgebildete Schauspieler mit Jugendlichen gemeinsam auftreten (zum Beispiel „Ich und andere Lügen“).
Die Mülheimer Premiere von „Peter Pan“ findet am Montag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im Theater an der Ruhr, Akazienallee 61, statt. Eine weitere Vorstellung gibt es gleich am nächsten Tag, Dienstag, 8. Februar, um 18 Uhr an gleicher Stelle. Eintrittskarten zu 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, können unter Tel. 5990188 beim Theater an der Ruhr reserviert werden.
Autor:Silke Brembt aus Mülheim an der Ruhr |
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