Ein Kind ist gestorben. Ein Unfall. Die Eltern reagieren auf diesen Schicksalsschlag unerhört radikal: Sie ignorieren den Tod und betäuben den Phantomschmerz mit einem Phantomkind. Sie sprechen, spielen, leben via Chatfunktion mit ihrem einzigen Sohn. Und sie tun das nicht nur für sich. Sie ringen mit den Behörden darum, dass ihr Kind weiter zur Schule gehen darf. Youtuber und TV-Reporterinnen hypen die Story. Der Vater wirkt in dieser Illusionsblase nicht ganz gefestigt, aber die Mutter bewirtschaftet eisern Interviews, Hassmails und Support-Posts. Ein kühnes Denkstück hat der Wiener Autor Clemens J. Setz hier angezettelt. Eines, das die Grenzen zwischen Liebe und Tod ebenso gründlich neu vermisst wie die Grenzen der sozialen Toleranz.
Stephan Reuter
Gastspiel Schauspiel Stuttgart
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Autor:Theater- und Konzertbüro Mülheim an der Ruhr aus Mülheim an der Ruhr |
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