Vereinsarbeit ist hartes Brot und vor allem kleine Vereine und Sportabteilungen gehen zumeist einen beschwerlichen Weg, um ihr Angebot an den Mülheimer zu bringen. Häufig fehlt es an Unterstützern und vereinsinternen wie externen Synergien. Auch der Kampfsport macht da leider keine Ausnahme. Pioniersarbeit leistet hier die Kampfkunst-Arbeitsgemeinschaft Mülheim, kurz KAM. Am Samstag, 6. November, können sich neugierige Kampfsportfreunde davon in der Turnhalle an der Boverstraße selbst überzeugen.
Härte, Technik und Vernunft - dafür steht das sogenannte „Koudo Gishi Risei“. Gerald Seefeldt, Begründer und Großmeister des achten Grades, beherrscht dieses stilrichtungsfreie Kampfkunstsystem in Perfektion. Sein Können präsentiert er im Rahmen der dritten KAM-Kampfkunstdemonstration, diesmal in der Turnhalle Boverstraße, am Samstag, 6. November.
An der Seite des Kampfkunstlehrers des TSV Viktoria 1898 stehen Roland Goese von der Sportschule Goese, Spezialist für Tae-Kwon-Do, sowie Thorsten Klangwarth, Leiter der „Martial Arts Academy Mülheim“ (MAAM) und seit 2008 auch zertifizierter Instructor für Jun Fan Gung Fu und Kali unter Sifu / Guro Dan Inosanto.
Gemeinsam gründeten die drei Großmeister 2007 die KAM, förderten so die Kommunikation über den Vereinskosmos hinaus, und bieten Mülheimern (und Gästen) seither auch einmal jährlich die Gelegenheit, durch eine öffentliche Präsentation völlig unverbindlich in den Kampfsport hineinzuschnuppern und vor Ort entsprechende Anlaufstellen zu finden. Konkurrenz spielt für die Sportler dabei keine Rolle, vielmehr geht es um gegenseitige Förderung und schlicht darum, den Besucher für ihre gemeinsame Leidenschaft zu entflammen. Auch soll hier das negative Image, entstanden etwa durch Boxbudenkämpfe und „Cage Fights“, abgebaut werden.
„Es geht nicht um Gewalt“, weiß Boris Seefeldt aus der Karateabteilung des TSV Viktoria, der mit dem Sport groß geworden ist und sich selbst aktiv für die KAM engagiert. Neben der Kraft werden eben auch die Ausdauer und Beweglichkeit geschult, ebenso geht es beim Kampfsport um Körperbeherrschung und Konzentration.
Um sich bewusst gegen die Vorurteile zu wehren, arbeitet man wiederholt mit dem „Weißen Ring Mülheim“, der bundesweiten Organisation für Kriminalitätsopfer und deren Familien, zusammen. Mit einem Informationsstand werden Vertreter wieder ganztägig vor Ort an der Boverstraße vertreten sein, um ihre Arbeit zu erklären, Flyer zu verteilen sowie Spenden entgegen zu nehmen.
Die Veranstaltung beginnt um 14.30 Uhr und klingt etwa gegen 19 Uhr aus. Neben den Vorführungen der Experten - erneut gewähren diese Einblicke in die verschiedensten Stilrichtungen der koreanischen Kunst Tae-Kwon-Do über das südostasisch geprägte Kali bis hin zu dem aus China stammenden Wing-Chun oder Kung-Fu - dürfen die Besucher auch selbst aktiv werden: Wer sich mit Sportzeug ausrüstet und etwas Mut mitbringt, wird in einigen Grundbewegungen und -techniken unterrichtet, außerdem erhalten Interessenten vom Schüler bis zur Großmutter die Gelegenheit, sich in Selbstverteidigungskünsten schulen zu lassen - das stärkt nicht bloß den Körper, sondern vor allem das Selbstvertrauen.
Der Eintritt ist kostenfrei.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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