Die Ruhr wird einmal im Jahr zu Mülheims zentralster Rennstrecke: beim traditionellen Drachenboot-Festival!
Auf eine 2000 Jahre alte chinesische Geschichte geht das symbolische Bootsrennen zurück, das heute auch in Mülheim Jung und Alt im sportlichen Wettkampf verbindet.
ZEITPLAN DES FESTIVALS
Samstag, 3. September 2022 - ab ca. 8.30 Uhr Start der Rennläufe
ca. 18.00 Uhr Siegerehrung
Sonntag, 4. September 2022 - ab ca. 9.00 Uhr Start der Rennläufe
ca. 16.00 Uhr Siegerehrung
Änderungen vorbehalten
Infos unter: muelheim-events.de und djk-ruhrwacht.de
Die Geschichte des Drachenboot-Sports:
Drachenboot-Rennen sind heute eine der am stärksten wachsenden Sportarten weltweit. Eine
Tradition, die voll von Ritualen und spirituellen Glaubensvorstellungen auf eine über 2.000 Jahre alte
Geschichte zurückgeht – in eine Zeit der politischen Umbrüche, Korruption, Willkür und Intrigen im
feudalistischen China.
Viele Legenden ranken sich um den Ursprung der Drachenboot-Rennen, die mit dem Tod des Staatsmannes und Poeten Qu Yuan verbunden sind. Qu Yuan wurde ca. 340 v. Chr. als Sohn einer aristokratischen Familie im Staate Chu geboren – in einer Epoche, die als die „Zeit der Streitenden Reiche“ bezeichnet wird. Mei Huai, König von Chu, berief Qu Yuan zum Minister für Gesetz und religiöse Zeremonien. Alle damaligen Gesetze des Landes Chu wurden von Qu Yuan niedergeschrieben. Aufgrund eines Streites über die Außenpolitik mit dem Großkämmerer wurde er vom König all seiner ministerialen Dienste enthoben. Als König Mei Huai von Yin Ji, König von
Qin, eingeladen wurde, einer Konferenz in der Provinz Shaanxi beizuwohnen, riet Qu Yuan seinem König, nicht zu gehen. Doch des Königs Sohn forderte den Herrscher auf, dem Treffen beizuwohnen. Nur so könne man einem feindlichen Angriff entgehen.
König Mei Huai ging zu der Konferenz und wurde dort gefangen genommen. Qu Yuan machte den Sohn des Königs für die Geschehnisse verantwortlich und wurde daraufhin von diesem in die ländlichen Provinzen verbannt. Auf seinem Weg ins Exil gelangte er an den Fluss Mi Luo. Voller Gram über seine Verbannung sah er wohl keinen Ausweg mehr und stürzte sich in die Fluten. Die Nachricht über seinen Freitod verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Fischer, für die Qu Yuan
Hoffnungsträger im Kampf um eine Landreform geworden war, versuchten ihn zu retten. Sie lieferten sich ein Wettrennen mit ihren Booten und versuchten mit lautem Trommeln die gefährlichen Fische zu vertreiben und warfen dabei mit Reis gefüllte Blätter ins Wasser. Vergeblich … Seither zelebrierten die Fischer in jedem Jahr am 5. Tag des 5. Mondes zu Ehren Qu Yuans Feierlichkeiten mit symbolischen Bootsrennen, an denen auch die obersten Regierungsbeamten zugegen waren. Später wurden die Boote mit Drachenköpfen verziert, als Symbol für segenbringende, göttliche Drachen des chinesischen Glaubens.
DIE ERWECKUNG DES DRACHEN
Ein bis zum heutigen Tage ausgeübtes Ritual ist die Erweckung des Drachen durch das Ausmalen
des Auges. Tage vor dem Rennen halten taoistische Priester eine Zeremonie ab: Der Priester sticht den Säbel in den Fu Zhou – einen Geldschein, der mit mystischen Schriftzeichen verziert ist. Dann werden Kopf, Schwanz, Rumpf und Trommel mit dem Säbel berührt – begleitet vom Klingen einer Glocke und magischem Sprechgesang. Anschließend wird das Papiergeld verbrannt und der magische Sand auf den Drachenkopf gestreut. Eine hohe Persönlichkeit darf die Stellen kennzeichnen, an denen sich die Augen des Drachen befinden sollen. Diese werdendann mit roter Farbe ausgemalt.
Autor:MST / Annika Herold aus Mülheim an der Ruhr |
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