NRW-Premiere des Oratoriums "König Salomo" von Ludwig Siegfried Meinardus

13. Oktober 2013
18:00 Uhr
Kulturzentrum Rheinkamp, 47445 Moers

Nach über 140 Jahren der Uraufführung 1865 in Elberfeld, findet die Wiedererstaufführung des Oratoriums „König Salomo" von Ludwig Siegfried Meinardus in NRW statt.

Veranstalter ist der Grafschafter Konzertchor e. V. unter der Leitung von Hans-Günther Bothe.

Erst durch die detaillierte Erarbeitung der Orchestrierung des lange verschollenen Werkes durch den Kirchenmusiker Norbert Klose (Hohenwestedt) wird die Aufführung möglich. Die Musik des 1827 in Hooksiel geborenen Meinardus ist besonders melodisch. Musikalisch ist das mitreißende Oratorium zwischen "Ein deutsches Requiem" von Brahms und "Elias" von Mendelssohn Bartholdy anzusiedeln, einem Lehrer von Meinardus. Insbesondere die schönen Melodiebögen, die romantischen Harmonien und die interessante Orchestrierung für ein großes Sinfonieorchester machen das Werk zu etwas Besonderem.

Das Libretto zum Oratorium „König Salomo" wurde vermutlich von Meinardus selbst nach einem gleichnamigen Drama von Klopstock geschaffen. In fünf Teilen, sogenannten „Handlungen" („Die Tempelweihe", „Sulamith", „Moloch" „Zeruja", „Die Weissagung" wird geschildert, wie zunächst Gott von Salomo und vom Volk gepriesen wird, wie Salomo aber bald danach durch seine Frau Sulamith verführt wird, dem Gott Moloch zu huldigen. Im Moloch-Kult werden Menschenopfer verlangt, deswegen soll ein Kind geopfert werden. Vergeblich fleht die Mutter des Kindes Salomo an, es zu verschonen. Sie verflucht Salomo, der erkrankt. Verzweifelt ruft er seinen toten Vater David an. Daraufhin zerspringt der Moloch-Altar, die Priester sterben. Salomo und Sulamith bereuen, bekehren sich wieder zum wahren Gott und lobpreisen ihn.

Die Wiedererstaufführungen des Werkes zeigt die hohe kompositorische Qualität von Meinardus' Schaffen. Unüberhörbar ist der Einfluss von Mendelssohn. Wenn Meinardus auch nicht dessen geniale melodische Prägnanz erreichen kann, so findet sich doch in der musikalischen Darstellung der Liebe zwischen Salomo und Sulamith eine sehr einfühlsame lyrische Tonsprache, auch werden die sich allmählich steigernden dramatischen Konflikte musikalisch kontrastreich und aufwühlend charakterisiert.

"König Salomo" ist in den zweieinhalb Stunden seiner Aufführungsdauer ein die Zuhörer absolut fesselndes Werk.

Mitwirkende:

Agnes Lipka - Sopran
Verena Englisch - Alt
Matthias Koziorowski - Tenor
Matthias Zangerle - Bariton
Thomas Peter - Baß
Rheinisches Oratorienorchester
Grafschafter Konzertchor e. V.
Chor des Städtischen Musikvereins Wesel e.V.
Leitung: Hans-Günther Bothe

Autor:

Sabine Müller aus Moers

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