Clara Schumann, was für eine Frau, 1819 in Leipzig geboren! Der Vater, Friedrich Wieck, kontrollierte jeden ihrer Schritte, schrieb für sie ihr Tagebuch in „Ich-Form“, ließ sich alle Tagebucheintragungen vorlegen. Er trainierte das musikalisch hochbegabte Mädchen zum Wunderkind, das Goethe vorspielte, mit Niccolo Paganini und Franz Liszt bekannt wurde. Ihr Vater organisierte Konzertreisen durch ganz Europa bis an den Hof des Zaren und dann verliebt sich Clara Wieck in diesen über 12 Jahre älteren Robert Schumann. Der Vater verschickte seine Tochter aufs Land, unterbindet jeden Kontakt. Erst ein Gerichtsurteil zwingt den Vater der Eheschließung zuzustimmen. 7 Kinder hat diese unglaubliche Frau auf die Welt gebracht, sich vom komponieren nicht abhalten lassen, gab wieder Konzerte, auch um die Familie über Wasser zu halten. Düsseldorf wird zur Heimat, in ihren Briefen schreibt Clara Schumann von den Nöten eine Wohnung zu finden, vom Rasseln der Pferdefuhrwerke, vom Lärm der Straße, die ihren Mann am komponieren hinderte. Clara Schumann: „Wie gern möchte ich komponieren, doch hier kann ich durchaus nichts…Ich tröste mich immer damit. Dass ich ja ein Frauenzimmer bin und die sind nicht zum komponieren geboren.“. Wie unrecht sie damit, ganz besonders sich selbst gegenüber hatte, können die Konzertbesucher am kommenden Sonntag in der Moerser Stadtkirche erleben. Heute? Nun ja, auf Überzeugungsarbeit sollten wir nicht hoffen. Wir brauchen eine Frauenquote in Führungspositionen und bei Wahlen Kandidatenlisten der Parteien, die hälftig mit Frauen besetz sind und zwar nicht am Ende, unten ferner liefern, sondern von oben an, auch und gerade auf den aussichtsreichen Positionen. Wollen doch mal sehen, ob sich so nicht schnell was ändern lässt. Jetzt kommen Sie aber erst einmal am kommenden Sonntag ins Konzert. Der Eintritt ist wie immer frei und am Ausgang wird um eine freiwillige Spende für diese großartige “starke Frau“ am Flügel gebeten.
Autor:Konrad Göke aus Moers |
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