Widerstand gegen Nachtabschaltung wächst

1. April 2014
16:00 Uhr
Rathaus Moers, 47441 Moers
Ab diesem Sommer sollen wochentags im Moerser Stadtgebiet die Straßenlaternen zwischen 1 und 3.30 Uhr abgeschaltet werden, um jährlich 125.000 € zu sparen.
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Moers. Ab diesem Sommer sollen wochentags im Moerser Stadtgebiet die Straßenlaternen zwischen 1 und 3.30 Uhr abgeschaltet werden, um jährlich 125.000 € zu sparen. Prüfaufträge der Fraktionen der Grafschafter und der CDU zu diesem Beschluss, der für den Sanierungsplan zum Stärkungspakt II im September 2012 getroffen wurde, wurden von der Ampel-Koalition abgelehnt. Nun wächst der Widerstand aus der Bürgerschaft, am 1. April wird über einen Bürgerantrag beraten und immer mehr facebook-Nutzer treten der Gruppe „Licht für Moers“ bei.

Anstieg von Vandalismus und Eigentumsdelikten befürchtet

Über 170 Hülsdonker Bürger unterstützen mit ihrer Unterschrift den „Bürgerantrag zur Rücknahme der Entscheidung zur nächtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung“ vom Ehepaar Doris und Bernd Veldhoen. Nach dem Schneeball-Prinzip war die Nachbarschaft der Veldhoens sofort zur Kooperation bereit, „innerhalb von 2 Wochen zogen Nachbarn durch die Straßenzüge und fanden viele Unterstützer. Denn ein deutlicher Anstieg von Vandalismus, Eigentumsdelikten und eine Zunahme der Gefahren für Leib und Leben können nicht ausgeschlossen werden“, berichtet der Initiator Bernd Veldhoen. Im Antrag Nr. 1314, der Anfang Februar gestellt wurde, befürworten die Antragsteller zwar „Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Reduzierung der Kohlendioxydbelastung“, aber sie „befürchten erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit und Ordnung“. Des Weiteren sehen die Hülsdonker Antragsteller auch eine Erhöhung des Gefahrenpotenzials im Straßenverkehr, insbesondere bei schlechter Witterung rechnen sie mit einer Zunahme von Unfällen. „Auch die Arbeit von Polizei und Rettungskräften wird erschwert“, so Veldhoen weiter. „Sollte auch nur ein geringer Bruchteil unserer Befürchtungen eintreten, ist das in der Diskussion stehende Einsparungspotenzial nicht nur sehr schnell aufgezehrt, sondern verkehrt sich ins Gegenteil“, geben die Hülsdonker zu bedenken.

Gelblicht und LED sparsamer

In dem Antrag, der am 1. April um 16 Uhr im Ausschuss für Bürgeranträge im Rathaus behandelt wird, benennen die Veldhoens auch wirtschaftliche Alternativen mit erheblichen Einsparpotenzialen, wie die weitere Umrüstung auf LED-Licht und Natriumdampfniederdruckleuchten (Gelblicht). Zudem bietet Gelblicht bei schlechten Witterungsverhältnissen erhebliche Vorteile und bei LED gibt es Techniken, die bei Bewegung auf volle Lichtleistung umschalten. Daher stellt Bernd Veldhoen die Frage: „Wenn die Idee der Nachtabschaltung so effektiv sein soll, warum wurde dann diese Maßnahme in anderen Kommunen, wie z.B. Krefeld, wieder verworfen?“ Dieses geschah nach Bürgerprotesten, so wie sie sich derzeitig in Moers formieren. Seit Anfang Januar ist im sozialen Netzwerk facebook die Gruppe „Licht für Moers“ mit über 280 Mitgliedern aktiv und in Meerbeck überlegt ein Zeitungsbote (Name ist bekannt) weitere Aktionen gegen die Nachtabschaltung.

Ab diesem Sommer sollen wochentags im Moerser Stadtgebiet die Straßenlaternen zwischen 1 und 3.30 Uhr abgeschaltet werden, um jährlich 125.000 € zu sparen.
Autor:

Christian Voigt aus Moers

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