Lesung mit Ruth Willigalla
Eine außerordentlich lebendige Veranstaltung erwartet die Besucher des Naturfreundehauses Gerresheim am Sonntag, 21. September 2014 ab 15.00 Uhr (Einlass 14.00 Uhr, Eintritt frei): Ruth Willigalla (80), ein Gerresheimer Urgestein, liest eigene Texte, Geschichten und Gedichte, in denen sie den Spuren ihrer Kindheit in historisch höchst brisanter Zeit nachgeht.
Ihrer Lesung folgt ein Gespräch zwischen Auditorium und Autorin. Die Veranstaltung wird moderiert von Uwe Koopmann.
Ruth Willigallas erste elf Lebensjahre wurden im Umfeld der Gerresheimer Glashütte durch die Nazi-Herrschaft geprägt: Verfolgung, offener und heimlicher Widerstand. In der Schule an der Heyestraße: "Juten Morgen" statt "Heil Hitler". Alles beobachtet mit Kinderaugen. Alles reflektiert mit kindlich gerecht empfindendem Herzen. Der Befreiung am 17. April 1945 folgten die Wirren der Nachkriegszeit: für die einen das "Wirtschaftswunder", für andere "Zigaretten-Währung" und andere illegale Tauschgeschäfte unter den Bedingungen von "Trizonesien". Eine Zeitreise.
Ruth Willigalla war Zeit ihres Lebens nicht nur aufmerksame Beobachterin der sozialen und politischen Entwicklungen. Sie mischte sich ein und gestaltete: 1978 als Gründerin der "Düsseldorfer Weiter", in der Gewerkschaft Bau Steine Erden , 25 Jahre im AWO-Vorstand und als engagierte Politikerin im Rat der Stadt und in der Bezirksvertretung.
Ihre akribischen Beobachtungen hat sie in wundervollen kleinen Geschichten komprimiert. Die Texte wurden nicht nur mit Tinte und Verstand geschrieben. Da schrieb das Herz mit. Dieses jung gebliebene Herz hat sich Ruth Wiligalla bis in die Gegenwart bewahrt. Es schlägt noch immer für Gerresheim.
Autor:Matthias Moeller aus Düsseldorf |
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