Werke von Vergehen und Vergänglichkeit
Annette Palder zeigt neue, aktuelle Kunstwerke in konsequent unterschiedlicher künstlerischer Technik:
Mit ihrer Kunst aus Holzpaletten (gebrauchte Paletten aus der Logistik), ihren Arbeiten mit Rost sowie mit den für die Künstlerin typischen Werken - Fotografie und Acryl-Malerei zu einem neuartigen Kunstwerk kombiniert -, greift sie in der für sie charakteristisch hintergründigen Art das aktuelle Weltgeschehen auf und führt uns gleichzeitig die Vergänglichkeit des Augenblicks und des Seins vor Augen. Die verschiedenen Techniken und Materialien heben dabei in besonderer Form die ausdrucksstarken Arbeiten hervor, die insgesamt alle Facetten des Ausstellungsthema’s aufgreifen und künstlerisch reflektieren.
Die Vorkommnisse der letzten zwei Jahre, in denen fast sämtliche der ausgestellten Werke entstanden, haben die Künstlerin tief bewegt. Sei es der Umgang mit der Flüchtlingsproblematik und damit das Vergehen an Mensch und Humanität; sei es das Vergehen an der Natur und unserer Umwelt; aber ebenso die zeitliche Komponente, die Endlichkeit. Sämtlichen Werken entströmt eine starke Sensitivität. Immer wieder werden in gegenständlicher, teils auch irrealer Form und Farb-Sprache die Themenfacetten aufgenommen und von der Künstlerin hintergründig inszeniert.
Welche besondere Stellung dabei die Künstlerin einnimmt, hat der Kunstvermittler Guiseppe Medagli treffend zusammengefasst:
„Fotografie und Malerei sind in der Zeit [des 19. Jahrhunderts] Antagonistinnen gewesen, die in einem „Konkurrenzkampf“ die Moderne Kunst im Wesentlichen geprägt haben.
In den Arbeiten von Annette Palder stellen wir fest, dass diese Rivalität nicht vorhanden ist. Im Gegenteil, Malerei und Fotografie vereinigen sich. Sie werden „Komplizinnen“, die ein einziges Ziel haben: das Werk mit allen Mitteln, die heute der modernen Kunst zur Verfügung stehen, zu vollenden.
Diese „Kombination“ ist in den Bildern von Annette Palder eine gelungene, persönliche Note, die ihre Arbeiten wiedererkennbar macht.“
Ziel des Schaffens von Annette Palder ist es, den Betrachter selber zur Deutung und Interpretation anzuregen. Nicht wahllos, sondern etwas gelenkt, aber dennoch offen.
Ihre Sprache ist trotz der oft hintergründig schwierigen Themen eine hoffnungsvolle; eine die das Leben bejaht, die Gemeinsamkeit fordert und fördert und durch die Schaffenskraft der Natur als Inspirationsquelle gestärkt wird und stärkt.
Gezeigt werden ca. 20, teils großformatige, Bilder und Objekte der Künstlerin.
Autor:Dirk Palder aus Düsseldorf |
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