DÜSSELDORF (Kaiserswerth). Wie man die facettenreiche Welt des Tees kunstvoll in Szene setzt, davon konnten sich die Zuschauer im Atelier Performative Künste (APK) in Düsseldorf-Kaiserswerth bereits im Juli dieses Jahres überzeugen. Aufgrund der großen Nachfrage, verbunden mit den Platzbeschränkungen durch die Corona-Pandemie, haben Susanne Weins, Inhaberin des APK, und ihr Künstlerteam in den letzten Monaten viel gefeilt, um „Feng Chá – der Wind durch Blätter und Wasser im Wandel des Seins“ noch einmal zu präsentieren – mit neuen Motiven, mehr Tempo, Dynamik und Vitalität sowie im minimalistischem Stil. Die Neuinszenierung der zeitgenössischen Stimm-Tanz-Performance wird vom 11. bis 13. November mit jeweils zwei Vorstellungen täglich in dem ehemaligen Heuschober in der Kittelbachstraße 51 gezeigt.
Die Grundidee von Feng („Wind“) und Chá (koreanisch für „Tee“) war das fließende Element Wasser und die Leichtigkeit des Windes mit Stimme, Tanz und klangvoller, dynamischer Musik zu verbinden. Die Themen Nachhaltigkeit werden in Feng Chá ebenso aufgegriffen wie die Bedeutung der Teepflanze camellia sinensis und der Handel auf der Seidenstraße. Auch Kritik an der Gesellschaft, wie etwa das Leid der Teepflücker, kommt zur Sprache, denn „so wie Gold trinkt auch der Tee das Blut der fleißigen Hände“. Die unterschiedlichen Oo Long-Teesorten „White Monkey“ und „Schwarzer Drache“ verkörpern die Künstlerinnen Sara Simeoni tänzerisch sowie Susanne Weins akustisch in ihrer Stimm-Performance. Für die Klangkomposition zeichnet sich Sašo Vollmaier verantwortlich. Düstere und verzerrte Töne, schwere Atmung, ruhige Klaviermusik, klangliche Landschaften und sanfte Gesänge, elektronische und analoge Musik wechseln sich ab.
Teetrinken: Beziehung zu sich selbst vertiefen
„In der neuen Inszenierung gehen wir speziell auf den Wohlfühlfaktor rund um das Teetrinken ein und werden hier viel mit Düften arbeiten“, erklärt Susanne Weins (Dramaturgin, künstlerische Leitung). Eine Teezeremonie bedeute für sie Ruhe, Erholung, Innehalten, Inspiration und Ausgewogenheit. Auch die Ästhetik und die Heilkraft des Tees werden in Feng Chá künstlerisch in Szene gesetzt. „Die Beziehung zu sich selbst lässt sich durch eine Tasse Tee verinnerlichen, es ist quasi eine Reise ins eigene Ich“, so Weins.
„So viel Tee wie wir in den letzten Monaten getrunken und dies auch zelebriert haben, habe ich mir nicht träumen lassen", sagt Susanne Weins lächelnd und fügt hinzu: "Wenn es die aktuelle Corona-Schutzverordnung zulässt, werden wir unsere Zuschauer durch ein paar Tee-Kostproben bei der Performance daran teilhaben lassen.“
Corona-konforme Produktion
„Feng Chá – Der Wind durch Blätter und Wasser im Wandel des Seins“ ist am 11., 12. und 13. November 2020, jeweils um 15.00 und 20.00 Uhr, im Atelier Performative Künste, Kittelbachstraße 51, in Düsseldorf-Kaiserswerth zu sehen. Die Spiel- und Experimentierstätte für darstellende Künste wurde im Jahr 2014/15 im Düsseldorfer Norden gegründet und ist eine der wenigen Außenstellen des Centre Artistic International Roy Hart in Deutschland.
Tickets sind für 25 Euro (ermäßigt für 20 Euro) an der Tages-/Abendkasse erhältlich. Um telefonische Anmeldung unter Tel.: 0211/4541142 im Vorfeld wird gebeten. Die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung ist bei der neuen Produktion groß geschrieben (10 Personen pro Vorstellung). Gesichts-Visier-Masken oder ein Mund-Nasen-Schutz stehen zur Verfügung. Ein Arzt ist zudem vor Ort.
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