Viele Interpretationen von Marcel Broodthaers Werk und nicht etwa seine Werke selbst zeigen die Kunsthalle und der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in einer gemeinsamen Ausstellung im Rahmen der Quadriennale am Grabbeplatz 4.
Das Ganze hat einen besonderen Grund: „Als Nebenprodukt würde man Marcel Broodthaers einfach nicht gerecht“, sagt Gregor Jansen, Künstlerischer Leiter der Kunsthalle, der die Ausstellung mit Vanessa Müller, Leiterin des Kunstvereins, kuratiert.
Nicht umsonst steht die Ausstellung unter dem Titel „Von realer Gegenwart“: Gezeigt werden Werke von zehn internationalen Künstlern, die sich explizit auf Arbeiten des belgischen Künstlers beziehen oder sein Werk in irgendeiner Form weiterentwickeln. So greift zum Beispiel Stephen Prina die Idee von Marcel Broodthaers Adlermuseum von 1972 auf und trägt es somit in die Gegenwart.
Ist das Gelbe Meer wirklich gelb? Kirsten Pieroths beschäftigt sich unterdessen mit dem Sinn und Unsinn der dabei entsteht, wenn man bestehende Ordnungssysteme allzu wörtlich nimmt. Damit hinterfragt sie die Dinge genauso, wie auch Broodthaers es gerne getan hat. Ist Sprache sinnerfüllt? Machen Zuordnungen Sinn? Was machen Museen? Die Ausstellung stellt ganz im Sinne des klassischen Ideenkünstlers und konzeptionellen Arbeiters, wie Broodthaers einer war, viele Fragen und regt zum Nachdenken an. Die Besucher werden dabei aber nicht allein gelassen. Gezielte Führungen und eine Leseecke sollen dafür sorgen, dass die kleine Entdeckungsreise mit und vor allem über Marcel Broodthaers nicht im Nirgendwo endet. Die Ausstellung ist bis 16. Januar zu sehen.
Autor:Nele Cent-Roppel aus Monheim am Rhein |
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