Am 19. September 2018 ist beim 1742. „mittwochgespräch“ Professor Dr. Bernd Maelicke zu Gast. Sein Thema lautet: „Was kann Strafvollzug leisten, was kann er zerstören?“. Wie immer findet das „mittwochgespräch“ um 18:00 Uhr im katholischen Stadthaus Maxhaus, Schulstraße 11, statt. Der Eintritt beträgt 3,00 Euro pro Person.
Dieses „mittwochgespräch“ versteht sich auch als Würdigung der Arbeit des Katholischen Gefängnisvereins Düsseldorf, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feiert.
Trotz aller Reformen sind Gefängnisse nach wie vor Schulen des Verbrechens. Forderungen nach größerer Härte im Umgang mit Straftätern sind besonders populär. Auf Basis langjähriger Erfahrungen zeigt Professor Dr. Maelicke beim „mittwochgespräch“ das dramatische Missverständnis im deutschen Strafvollzug: Der Freiheitsentzug resozialisiert nicht, die Einflüsse der Gefängnis-Subkultur dominieren. Unverantwortlich hohe Rückfallquoten sind Folgen der Systemmängel dieser Kriminalpolitik. Bei den meisten Straffälligen, insbesondere jungen, verspricht nicht Wegsperren Erfolg, sondern allein verlässliche soziale Beziehungen. Die Resozialisierung findet dabei wesentlich nach der Entlassung statt.
Professor Dr. Bernd Maelicke, Jahrgang 1941, studierte Jura und Kriminologie in Freiburg im Breisgau. 1973 gehörte er zur Endredaktion des „Alternativentwurfs zum Strafvollzuggesetz“ und war von 1974 bis 1978 hauptamtlicher Leiter der bundeszentralen Akademie des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge in Frankfurt / Main. Von 1990 bis 2005 arbeitete Professor Bernd Maelicke als Ministerialdirigent im Justizministerium von Schleswig-Holstein. Ab 2004 übernahm er die Leitung des Strafvollzugsausschusses der Länder. Von 2009 bis 2012 zeichnete er verantwortlich für die Entwicklung und wissenschaftliche Begleitung des Modellversuches „Resozialisierung und Soziale Integration“ für straffällige Jugendliche in Köln.
Professor Dr. Bernd Maelicke ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Autor:Yvonne Giebels aus Düsseldorf |
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