Am 04. Oktober ist beim 1712. „mittwochgespräch“ Professor Dr. René Buchholz unser Referent und Gesprächspartner. Sein Thema lautet: „Falsche Wiederkehr der Religion – Zur Konjunktur des Fundamentalismus“. Das „mittwochgespräch“ beginnt wie immer um 18:00 Uhr. Der Eintritt beträgt 3,00 Euro.
Derzeit sprechen Soziologen und Theologen gerne von der „Wiederkehr der Religion“. Abgesehen von der Frage, ob Religion je verschwand, empfiehlt es sich, genau hinzuschauen, was da „wiederkehrt“. Neben einer warenförmigen Religiosität findet sich auch das, was amerikanische Religionssoziologen „strong religion“ nennen: die unterschiedlichen Ausprägungen des Fundamentalismus. Dieser wird oft und vorschnell mit dem Islam assoziiert, doch führt uns der Begriff zurück in die christlichen Anfänge dieses „modernen Antimodernismus“. In seiner Ablehnung von historischer Kritik, Evolutionslehre, Toleranz, Meinungsfreiheit, Pluralismus und einer mehr oder weniger strikten Trennung von Staat und Religion hatte der Fundamentalismus, und zwar auch der christliche, von Anfang an politische Implikationen, die mit den Verfassungen moderner Demokratien schwer vereinbar sind. Was aber fasziniert Menschen am religiösen Fundamentalismus? Warum sind sie bereit, um fragwürdiger Eindeutigkeit willen, das Opfer der Vernunft zu bringen, Zweifel zu unterdrücken, sich einer hohen sozialen Kontrolle zu unterwerfen und sogar Gewalt anzuwenden?
Professor Dr. René Buchholz, Jahrgang 1958, studierte Katholische Theologie, Philosophie und Pädagogik in Bonn und arbeitet als pädagogischer Mitarbeiter beim ASG Bildungsforum in Düsseldorf und den Katholischen Bildungswerken Köln und Bonn. Nach seiner Dissertation und Habilitation im Fach Fundamentaltheologie ist Professor Dr. Buchholz seit 2010 apl. Professor für Fundamentaltheologie mit Lehrverpflichtungen in Köln und Bonn. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen: Religion und Moderne, Kritische Theorie und Theologie, Jüdisch-christlicher Dialog, sowie Aufklärungs- und Reformprozesse in Judentum und Christentum.
Autor:Yvonne Giebels aus Düsseldorf |
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