Kunstpunkte: Über 500 Künstler öffnen ihre Ateliers

2. September 2011
Kunstpunkte, Düsseldorf
Die von der Stadt organisierten Kunstpunkte locken jährlich tausende Besucher in die Galerien und „Off-Räume“ von Düsseldorf. | Foto: Kulturamt Düsseldorf
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  • Die von der Stadt organisierten Kunstpunkte locken jährlich tausende Besucher in die Galerien und „Off-Räume“ von Düsseldorf.
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An den ersten beiden September-Wochenenden startet wieder die Aktion "Kunstpunkte – Offene Ateliers in Düsseldorf“. Besucher können dann Malern, Bildhauern, Fotografen und anderen Kunstschaffenden bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Mehr als 500 Düsseldorfer Künstler an 266 Standorten sind dieses Jahr dabei.

Der direkte Kontakt des Publikums zu Künstlern und ihren Werken, fernab von Galerien und Museen – an den beiden Wochenenden am 3./4. und 10./11. September wird er wieder möglich. Sonst kaum zugängliche Räume zu erleben, in denen Kunstwerke entstehen, Ideen und Gedanken zur materiellen Form werden – das ist laut Angaben der Veranstalter das Besondere der „Kunstpunkte“. Aber auch der kommerzielle Aspekt soll nicht zu kurz kommen: die Kunst darf nicht nur besichtigt, sondern auch gekauft werden.

Hintergrund: Die Idee der Kunstpunkte

Das Kulturamt Düsseldorf hat die „Kunstpunkte“ 1997 ins Leben gerufen. In den vergangenen Jahren wurden bis zu 65.000 Atelierbesuche an den beiden Wochenenden gezählt. Die „Kunstpunkte“ wollen auf das vielfältige künstlerische Schaffen in Düsseldorf aufmerksam machen. Durch die Einladung in die Ateliers soll ein breites Publikum für Kunst interessiert und Neugierde geweckt werden. Die „Kunstpunkte“ sollen illustrieren, dass Düsseldorf eine Kunststadt ist, in der viele talentierte Künstler leben.

Große und kleine Ateliers sowie 23 Off-Räume

Die südlichen Stadtteile sind am ersten Wochenende beteiligt, am zweiten Wochenende folgen die Ateliers im Norden. Außerdem haben sich die Macher zum 15. Geburtstag der Kunstpunkte etwas Besonderes einfallen lassen: Erstmals werden sich an den jeweiligen Freitagabenden, also am 2. und 9. September, auch 23 so genannte Off-Räume präsentieren, um Einblick in Ausstellungsräume zu geben, die von Künstlern selbst organisiert werden. Auf diese Weise bieten auch die Freitagabende viele Möglichkeiten, sich an Szene-Orten auf ein langes Kunst-Wochenende einzustimmen.
Besucherschwerpunkt sind meist die großen Atelierhäuser, die besonders im Düsseldorfer Süden beheimatet sind. In der ehemaligen Leitz-Fabrik an der Walzwerkstraße 14 befindet sich seit 2006 das größte Atelierhaus. Dort gibt es 75 Atelierräume, von denen sich mehr als die Hälfte bei den „Kunstpunkten“ präsentiert. Mit großem Besucheransturm rechnen auch die Atelierhäuser Lierenfelder Straße 39, Himmelgeister Straße 107 (Salzmannbau) und Reisholzer Werftstraße 75/77 (Kunst im Hafen e.V. ) sowie das Atelierhaus Sittarder Straße 5 und das Atelierhaus Kalkumer Straße 85 im Norden. In den vielen Einzelateliers, insbesondere am Stadtrand, geht es hingegen meist beschaulicher zu, was die nötige Zeit und Ruhe für Gespräche verspricht. Am Sonntag, 11. September, findet außerdem der Tag des offenen Denkmals statt. Beteiligt sind hier gleich drei Künstlerorte im Düsseldorfer Norden: das älteste Atelierhaus der Stadt an der Sittarder Straße 5, die Münstertherme (Münsterstraße 13) und die Golzheimer Siedlung (Franz-Jürgens-Straße). Alle Gebäude stehen auf der städtischen Denkmalliste.

Die bunte Atelierszene in Flingern und anderswo

Die Ackerstraße gilt für manchen als der „hotspot“ der Düsseldorfer Atelierszene. In Hinterhöfen, Ladenlokalen und Etagenwohnungen gilt es in diesem Jahr gleich 13 „Kunstpunkte“ zu entdecken. Außerdem hat sich in Flingern-Nord ein neues Zentrum an der Birkenstraße 47 gebildet: Die Filmwerkstatt Düsseldorf und der BBK haben dort erst vor kurzem ihre Räume bezogen. Am 9. September zeigt die Filmwerkstatt Filme aus dem Umfeld der Minimal Music mit Arbeiten von Hollis Frampton und Peter Greenaway anschließend gibt es ein Live-Konzert von Sølyst und Musik von DJ Lena Willikens. Beteiligt ist auch der neu gegründete „Ausstellungsraum Volker Bradtke“, der ebenfalls an der Birkenstraße 47 liegt: Nur an diesem Abend wird ein Raumkonstrukt von Christian Odzuck zusammen mit Ausstellungspostern des Künstlers Henning Fehr präsentiert. Die BBK-Mitglieder sind am „Kunstpunkte“-Wochenende sogar mit großer Besetzung vertreten.

Düsseldorf als Heimat für talentierte Künstler?

Ambitionierte Künstler suchen und finden immer wieder ungewöhnliche Orte für ihre Arbeit, denn preiswerter Atelierraum ist rar. Das verdeutlicht auch die Initiative "Freiräume für Bewegung" , ein Zusammenschluss der Düsseldorfer Kulturszene, dessen Mitglieder bereits am Samstag, 20. August, auf die Straße gehen wollen, um für größere Freiräume und entsprechende Bemühungen zu demonstrieren. Glücklich, ein neues Atelier gefunden zu haben, ist Bildhauerin Kirsten Krüger, die an der Münsterstraße 330 ihr neues Domizil hat. Die iranische Malerin Shabnam Monadizadeh und ihr Kollege Marcus Schäfer präsentieren ihre Arbeiten zum ersten Mal gemeinsam in einem ehemaligen Ladenlokal an der Kirchstraße 41 in Oberbilk, und in der Emmastraße 25 hat die junge Französin Edith Bories eine neue Heimat gefunden. Sie war eigentlich als Gastkünsterin nach Düsseldorf gekommen, blieb dann aber laut Angaben der Stadt „wegen der guten Bedingungen“.

Tipps für die Besucher der Kunstpunkte

- Die Off-Räume sind an den beiden Freitagen jeweils von 19 bis 22 Uhr geöffnet, die Ateliers an den Samstagen jeweils von 14 bis 20 Uhr, an den Sonntagen von 12 bis 18 Uhr
- Als hilfreicher Wegweiser dient das eigens für die Kunstpunkte-Tage entworfene Faltblatt, das die verschiedenen Ausstellungsorte sogar in Kunstsparten ordnet. Das Faltblatt liegt in Kulturinstituten und Szenekneipen aus und ist außerdem kostenlos erhältlich beim Kulturamt unter 0211-8996112 und 0211-8924197.
- Das Kulturamt bietet eine Tour mit dem Shuttle-Bus, die an der Parkbucht vor den Rheinterrassen beginnt und fachkundig begleitet wird (samstags um 14 und 17 Uhr, sonntags um 12 und 15 Uhr). Tickets dafür gibt‘s für 15 Euro bei Heinersdorff, Heinrich-Heine-Allee 24, oder telefonisch unter 0211-329191.

Die von der Stadt organisierten Kunstpunkte locken jährlich tausende Besucher in die Galerien und „Off-Räume“ von Düsseldorf. | Foto: Kulturamt Düsseldorf
Mit dem Werkzeug beginnt das Handwerk, aber erst durch Ausbildung und Talent entstehen wahre Kunstwerke. | Foto: Kulturamt Düsseldorf
Autor:

Stanley Vitte aus Düsseldorf

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