14.9. - 2.11.2016
Galerie Vömel, Düsseldorf
Eröffnung: Mittwoch, 14.9., um 18 Uhr
Vom 14.9. bis 2.11.2016 präsentiert die Galerie Vömel in Düsseldorf eine umfassende Einzelschau zu Helmut Kolle (1899 bis 1931). Der früh verstorbene Maler war zu Lebzeiten der erfolgreichste deutsche Künstler in Paris. Seine Werke hängen in anspruchsvollsten Privatsammlungen, Galerien und Museen. Picasso bewunderte die „große Vitalität“ in seinen Bildern und Klaus Mann sah in Kolles Werk eine „unverwechselbare Note, etwas Eigenes, Einmaliges, Neues“.
Trotz dieser damaligen großen Anerkennung wurde Kolle, auch Helmut vom Hügel genannt, bis heute relativ wenig in Deutschland ausgestellt. Blickt man jedoch auf die Besucherzahlen der Kolle-Ausstellungen der letzten Jahre, beispielsweise auf „Kolle ein deutscher Maler in Paris“, 2011 gezeigt in Chemnitz und Hamburg sowie auf die kürzlich erzielten Preise auf Auktionen – könnte man sicherlich von einer Wiederentdeckung Helmut Kolles sprechen. Bekannt sind etwa 298 Ölarbeiten.
Seine Gemälde stellen meist den Einzelnen in existenziellen, fast nicht zu bewältigen Grenzsituationen dar. Es sind junge Männer: der Soldat, der Sportler, der Selbstmörder, die sich dem Betrachter unmittelbar entgegenstellen; isoliert vor dem einfarbigen Hintergrund in grau, braun oder schwarz. In seinen Bildern bekennt Kolle sich auch offen zu seiner Homosexualität, weswegen er seiner Zeit bei deutschen Kritikern gerne als „erotisierenden Französling“ abgetan wurde.
Der mit dem deutschen Kunsthistoriker und Picasso-Entdecker Wilhelm Uhde, liierte Künstler lässt sich mit seiner sinnlich, neusachlichen Bildauffassung keiner Stilrichtung zuordnen und gilt als Einzelgänger der Kunstgeschichte. Und das obwohl sein Lebensgefährte Uhde ihn seit den 1920er Jahren bis zu seinem eigenen Tod 1947 systematisch versucht hat in der Kunstwelt zu positionieren – so wie zuvor Picasso, Braque und Rousseau.
Auch nach Düsseldorf vermittelte der umtriebige Kunsthistoriker Kolles Arbeiten. 1906 traf er auf Alfred Flechtheim in Paris. Der Düsseldorfer Galerist war Förderer des Rheinischen Expressionismus und setze diesen in Beziehungen u.a. zu den französischen Künstlern der Zeit.
Mit bereits zwei Ausstellungen in 1988 und 1998 gab die Galerie Vömel, als eine der ältesten Galerien Düsseldorfs, erhellenden Einblick in das Werk von Helmut Kolle. Auch die aktuelle Ausstellung wirft wieder ein Licht auf die wichtige Zeit des Erwachens des deutschen und französischen Expressionismus sowie des französischen Fauvismus.
Zur Eröffnung am 14.9.2016 (ab 18 Uhr), spricht um 19 Uhr der französische Kunsthistoriker Philippe Chabert, der ein umfangreiches Werkverzeichnis als Doktorarbeit verfasst hat und lange das Museum in Troyes, Frankreich leitete.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung „Helmut Kolle“ wird im Anschluss auf der Cologne Fine Arts
vom 17. bis 20.11. 2016 zu sehen sein.
Die Öffnungszeiten der Galerie sind von montags bis freitags 14.00-18.00, sowie auf Anfrage.
Autor:Meike Lotz-Kowal aus Düsseldorf |
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