Früher sprühte Christian Awe (*1978) an Häuserwände, heute schafft der junge Künstler aus Berlin mit Acryl und Sprühlack eine außergewöhnlich farbintensive Malerei auf Papier und Leinwand. Er studierte bei Georg Baselitz und absolvierte sein Kunststudium als Meisterschüler von Daniel Richter. Seitdem hat Christian Awe mit seinen teils großformatigen Gemälden internationalen Erfolg.
Die Galerie Ludorff in Düsseldorf zeigt vom 17. Mai bis 6. September 2014 in der Ausstellung „Christian Awe – Amour Fou“ rund 45 seiner neuesten Arbeiten. Die eindrucks¬vollen und dynamischen Gemälde erinnern in ihrer All-over-Struktur an Drip-Paintings von Jackson Pollock. Gleichförmige schablonenhafte Elemente scheinen gleichmäßig über die ganze Bildfläche verteilt und überspielen die Grenzen der Leinwand. Seinen künstlerischen Fokus legt Christian Awe dabei auf die Farbe, die in seinen Bildern ihre höchstmögliche Leuchtkraft entfaltet.
Den Pinsel gegen Sprühflasche und Spachtel getauscht, erzeugt der Künstler äußerst intensive Farb-und Formkreationen. Farbschicht für Farbschicht sprüht Awe, teils mit Schablonen, auf den jeweiligen Bildträger. Er arbeitet mit einem Materialmix aus Sprühlack, Acrylfarben, Tuschen, Wasserfarben, Eddingstiften sowie Wachsölpastellen und kombiniert dieserart Malerisches und Zeichnerisches mühelos miteinander. Dann legt er mit Cuttern untere Farbschichten wieder frei oder zieht sogar ganze Lackschichten wieder ab. Diese nach¬träglichen Eingriffe sorgen für die schwungvollen, besonders lebhaften ornamentalen und explosionsartigen Farbflächen.
Mit seinem zwischen Informel und Graffiti anzusiedelnden Bildausdruck löst Christian Awe die Grenze zwischen Straße und Ausstellungsort auf und zelebriert seine sinnliche und zugleich revolutionäre Malerei.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des LVR-LandesMuseum Bonn. (EUR 20,00)
Autor:Meike Lotz-Kowal aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.