Am 17. Februar 2016 ist beim 1666. „mittwochgespräch“ Ulrich Kraetzer der Referent und Gesprächspartner. Sein Thema lautet: „Salafisten – Bedrohung für Deutschland?“. Wie immer findet das „mittwochgespräch“ um 18:00 Uhr im katholischen Stadthaus Maxhaus, Schulstraße 11, statt.
Der Salafismus ist die am schnellsten wachsende Strömung innerhalb des radikalen Islam. Viele Anhänger der Szene lehnen Gewalt und Terror explizit ab - und ebnen mit ihrer Ideologie dennoch allzu oft den Weg in den sogenannten "Heiligen Krieg". Ulrich Kraetzer befasst sich seit Jahren mit der salafistischen Ideologie und der zugehörigen Szene. Er zeigt, wie sich die Bewegung in den vergangenen Jahren immer weiter radikalisiert hat und vom Sammelbecken für religiöse Fundamentalisten zur Rekrutierungsbasis für die Dschihadisten geworden ist. Ihren Anhänger bietet sie Gemeinschaft und ein Gefühl der Überlegenheit. Die Suche nach Gott und der "wahren Religion", so hat Kraetzer in unzähligen Gesprächen mit Salafisten und Beobachtern der Szene festgestellt, spielt bei dem Weg in das radikale Milieu meist eine untergeordnete Rolle.
Ulrich Kraetzer, geboren 1973, arbeitete nach seinem Studium der Politologie in Berlin und Brighton zunächst bei der Berliner Zeitung und volontierte beim damaligen Sender Freies Berlin. Im Anschluss war er Autor und Redakteur beim Rundfunk Berlin-Brandenburg, unter anderem für das ARD-Magazin "Kontraste". Er produzierte TV-Beiträge über salafistische Prediger, als der Begriff noch weitgehend unbekannt war. Ab 2010 arbeitete er als Experte für Extremismus im Investigativressort der Nachrichtenagentur dapd. 2013 kehrte er als Autor und Redakteur zurück zum Rundfunk Berlin-Brandenburg. Seit Mai 2014 ist Ulrich Kraetzer Redakteur der Berliner Morgenpost. Im Februar 2014 erschien sein Buch "Salafisten - Bedrohung für Deutschland?" im Gütersloher Verlagshaus. Es folgten zahlreiche Experten-Interviews zur Salafisten-Szene in Zeitungen, Radio und TV. Im November 2014 wurde Ulrich Kraetzer für seine Berichterstattung über den Salafismus mit dem Journalistenpreis "Der lange Atem" (2. Platz) des Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg ausgezeichnet.
Autor:Yvonne Giebels aus Düsseldorf |
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