Der Ausstellungsraum Walzwerk Null präsentiert in Düsseldorf ab Donnerstag, den 11. April um 19 Uhr Fotografien, Briefwechsel und Bücher der jungen Arnheimer Fotografin Sanne Zurné aus ihrer Arbeit YVONNE.
Sanne Zurné geht mit ihrer Arbeit den Möglichkeiten und Erwartungen der Fotografie als Archiv der Erinnerung nach. In einem fotografischen Dialog nähert sie sich einer ihr zuvor unbekannten Frau namens Yvonne de Ridder. Auf Einladung der Künstlerin entnahm Yvonne de Ridder über die Dauer eines Jahres einzelne Fotografien aus dem eigenen Familienalbum und stellte sie Sanne Zurné zur Verfügung. Im Austausch übersendete Zurné neue Versionen der Fotografien, die das Original mit den Möglichkeiten der Bildbearbeitung interpretieren.
Die Bilder Sanne Zurnés stellen Fragen nach dem Wahrheitsgehalt der Familienfotografie ̶‒ wie viel wird diesem beigemessen, welche Fotografien werden zur Darstellung einer Lebensgeschichte ausgewählt, inwiefern können sie dem Betrachter adäquat Einblick gewähren?
Schmeichelnd wie herausfordernd, voller Fantasie und Empathie für das Leben, das sich vor ihren Augen entblättert, manipuliert Sanne Zurné die Fotografien ihres unbekannten Gegenübers und legt zugleich mit analytischem Blick die ästhetischen wie inhaltlichen Charakteristika der Familienfotografie des 20. Jahrhunderts frei. Sie konstruiert in ihrer Betrachtung ein weiteres Familienalbum als Museum des Privaten und versammelt darin potentielle Facetten Yvonne de Ridders.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Originalfotos neben ihren veränderten Abbildern, sowie Fotografien, die Sanne Zurné mit Doublen der Familie Yvonne de Ridders im Fotostudio arrangiert hat. Ebenso sind Auszüge des begleitenden Schriftverkehrs der beiden Frauen sowie die zwei entstandenen Bücher Bestandteil der Präsentation.
Autor:Isa Köhler aus Düsseldorf |
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