Seit 22 Jahren unterwirft sich der Adorno-Schüler Dieter Bott heroisch einem masochistischen Selbstversuch und arbeitet sich täglich durch die Bild-Zeitung hindurch. Wie Bild in den 60 Jahren ihres Bestehens die Republik beeinflusst und verändert hat, ist ein Thema seines Vortrags. Dieter Bohlen, Franz Beckenbauer, Heidi Klum und Franz-Josef Wagner (der berüchtigte Star-Kolumnist) entwerfen in der Bild-Zeitung eine „unpolitische Parallelwelt“, die täglich von 12 Millionen Lesern und 14 Millionen Internet-NutzerInnen frequentiert wird - hat das irgendwelche Folgen für die Gesellschaft? Dieter Bott, der unter anderem das Düsseldorfer Fanprojekt mit ins Leben gerufen hat, analysiert den Einfluss des von der Bild-Zeitung propagierten Gesellschaftsbilds auf politisches Engagement und den Demokratisierungsprozess in Deutschland.
Auch die zahlreichen Proteste gegen die Bild-Zeitung und den Springer-Verlag, beispielsweise von Heinrich Böll oder Günter Wallraff, aber auch Widerstandsformen gegen die Auslieferung der Bild in Essen und anderen Orten, werden im Vortrag angesprochen. Dass diese Proteste nichts an Aktualität und Berechtigung eingebüßt haben, wird aufgezeigt.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Autor:Matthias Moeller aus Düsseldorf |
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