Noch bis zum 4. Oktober steht das "Plus-Energie-Haus" am Joseph-Beuy-Ufer. Das an der Technischen Universität Darmstadt entwickelte Familienhaus produziert doppelt so viel Energie, wie es verbraucht, und gewann 2007 den international renommierten Solar Decathlon Award in Washington D.C. Das prämierte Modellhaus wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung nachgebaut und kann im Rahmen einer Wanderausstellung besichtigt – und aktiv genutzt werden: etwa durch Firmen und Institutionen für Fortbildungen oder kleinere Veranstaltungen.
Auch rund 20 Obermeister aller baunahen Handwerksinnungen aus dem gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf fanden sich Ende August zu einem Schulungstermin am „Plus-Energie-Hauses“ ein, um nach dem Energiesparhaus und dem Null-Energiehaus die nächste Generation an energietechnologischer Gebäudeinnovation kennenzulernen: das energiespendende Haus. „Das dreistufige Konzept aus Vakuum-Dämmplatten, Photovoltaik und Solarthermie überzeugt, weil es in größeren Teilen bereits auf bekannten und vielfach realisierten Standards aufbaut“, fasste Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide stellvertretend für die Teilnehmer seine Eindrücke zusammen.
Die Handwerkskammer Düsseldorf hatte das „Plus-Energie-Haus“ zuvor bereits mehreren Dutzend Gebäude-Energieberatern des Handwerks in organisierten Führungen vorgestellt. Trotz verringerter Förderung blieben Investitionen in die energetische Modernisierung angesichts steigender Energiepreise "lohnend". Energetische Komplettsanierungen würden auch weiterhin voll über das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ gefördert, informierte der stellvertretende Leiter des Umweltzentrums der Kammer, Dr. Volker Becker. "Für energetische Einzelmaßnahmen können Sanierungswillige ab dem ersten September auf zinsverbilligte Kredite aus dem KfW-Wohnraummodernisierungsprogramm zurückgreifen,“ so Becker. Diese Kredite seien zwar nicht ganz so günstig wie die für umfassende Sanierungen, ließen aber dennoch die Förderung auch kleinerer Maßnahmen zu. Verbrauchssenkende Maßnahmen machten sich trotz der Bundes-Bremse beim Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien deshalb in sehr vielen Fällen bereits kurz- und mittelfristig bezahlt.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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