„Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“, sagt Pastor Karl-Heinz Sülzenfuß, Leiter des Seelsorgebereichs „Niederbergisches Tor“. Damit kündigt er an, dass er gemeinsam mit der Bürgerstiftung Gerricus am Sonntag, 3. Oktober alle Kirchgänger im Gemeindeverbund in einer Türkollekte um eine Spende bitten wird zur Finanzierung eines jungen Mannes, der ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im „Niederbergischen Tor“ leisten möchte.
In dem Seelsorgereich im Osten Düsseldorfs war bisher immer ein junger Erwachsener tätig, der im Rahmen des FSJ Pastor, Pfarrer und Kaplan bei ihren seelsorgerischen und administrativen Aufgaben unterstützte. Doch in diesem Jahr kann der Seelsorgebereich die 3.500 Euro nicht aufbringen, die notwendig sind, um den FSJ-Teilnehmer (FSJ’ler) ein Jahr lang zu finanzieren. Dies ist nicht zuletzt die Folge von ausbleibenden Kirchensteuereinnahmen und den Sparmaßnahmen des Erzbistums Köln. Für die Hauptamtlichen im Seelsorgebereich würde der Ausfall einen großen Verlust bedeuten, da die FSJ’ler sehr engagiert sind und ihnen viel Arbeit abnehmen – insbesondere in der Jugendarbeit.
„Wir sind erschrocken, wie schnell dem Seelsorgebereich die frei verfügbaren Mittel wegbrechen“, so Andreas Peters, Mitglied des Vorstandes der Bürgerstiftung Gerricus. „Die Erträge aus dem Stiftungsstock sind noch lange nicht in der Lage, solche Ausfälle zu kompensieren.“ Auch Beate Kreifels, Gründungsstifterin der Bürgerstiftung Gerricus, ist besorgt: „Das Seelsorgeteam ist doch jetzt schon mit bürokratischen Tätigkeiten überlastet. Woher sollen sie sich denn Zeit für die eigentliche Arbeit am Menschen nehmen, wenn jetzt auch noch der FSJ’ler wegfällt?“
Die Bürgerstiftung Gerricus hat bereits 500 Euro zur Finanzierung des FSJ’lers – es gibt bereits einen Bewerber aus der Gemeinde St. Katharina – zugesagt. Sie hofft, dass die noch fehlenden 3.000 Euro nun durch Spenden und die Türkollekte am kommenden Sonntag zusammenkommen.
Autor:Angelika Fröhling aus Düsseldorf |
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