US-Metalband um Sängerin Amy Lee kommt nach Düsseldorf
Fünf Jahre sind seit Veröffentlichung von „The Open Door“, dem zweiten Album von Evanescence vergangen. Mit über 24 Millionen verkauften Alben konnte sich Gründerin und Sängerin Amy Lee auch getrost eine Pause genehmigen, bis sie sich an die Arbeit für den dritten selbstbetitelten Tonträger machte. Düster sind die Texte nach wie vor, doch warum eigentlich? Wir sprachen mit Amy Lee über Sextourismus, das Leben nach dem Tod und natürlich über die bevorstehende Tour.
Amy, erst mal herzlichen Glückwunsch zum Charterfolg! Evanescence ist in den US- und in den Download-Charts auf Platz 1 und in Deutschland auf Platz 5 geschossen. Das dürfte ein Comeback nach deinem Geschmack sein!
Amy: Da hast du recht! Ich war geradezu geschockt, als ich davon gehört habe - mit einem solchen Erfolg habe ich gar nicht gerechnet!
Vor allem nicht, nach einer so langen Zeit...
Amy: Stimmt, der ganze Prozess hat schon einige Zeit in Anspruch genommen. Wir haben bestimmt zweieinhalb Jahre effektiv an dem Album gearbeitet, der Aufnahmeprozess hat dann noch mal 3 ½ Monate gedauert. Jetzt bin ich einfach nur glücklich und erleichtert, dass die Platte raus ist.
Kannst du sie dann jetzt überhaupt noch hören?
Amy: Ja klar, ich höre zu Hause nichts anderes als meine eigene Musik! Zwar nicht unbedingt mehr die ganz alten Sachen, aber ich glaube, seit Anfang des Jahres habe ich nichts außer der neuen Platte gehört!
Wie man es von dir gewohnt hast, hast du auch für dieses Album wieder ziemlich düstere Texte geschrieben. Woher nimmst du diese Trauer, immerhin bist du erfolgreich, du bist verheiratet und hast Geld, sind das Probleme aus deiner Kindheit, die du mit dir herum trägst?
Amy: So simpel ist das Leben nicht. Nur weil man erfolgreich und verheiratet ist, ist noch lange nicht alles in Ordnung. Die Welt ist sowieso kaputt. Sicher bin ich in einer guten Position und ich bin auch glücklich, aber die Musik ist einfach mein Ventil. Natürlich gibt es auch Dinge aus meiner Vergangenheit, die eine Rolle spielen. Ich bin nun mal eine sehr emotionale Person.
Du glaubst du an das Übersinnliche. Was genau bedeutet das für dich?
Amy: Ich glaube daran, dass die Seele eines Menschen nach dem dem Tod nicht einfach so verschwindet. Als Christin bin ich von einem Leben nach dem Tod überzeugt. Abgesehen davon: Das Universum ist so riesig, es wäre arrogant, zu denken, dass nur diese eine Welt existiert.
Was ist in deiner Welt momentan wichtig, welche Lektionen hast du in den vergangenen Jahren gelernt?
Amy: Man lernt jeden Tag seine Lektionen. Aber das wichtigste was ich gelernt habe, ist wohl, dass man seinen Instinken trauen soll! Trau deiner Kreativität, es geht nicht darum, was irgendwelche Leute von dir wollen sondern wichtig ist, was den Fans gefällt und was sie möchten, schließlich haben wir ihnen alles zu verdanken. Ohne sie wären wir jetzt nicht Nr.1.
Die deutschen Fans freuen sich auf die Tour, die dich am 18. November auch nach Düsseldorf führt. Was erwartet uns an dem Abend?
Amy: Es wird eine total abgefahrene Lichtshow geben und definitiv eine richtige Heavy Metal show!! Wir werden viele neue Songs spielen, aber natürlich auch welche von den beiden anderen Alben.
Was kommt als nächstes?
Amy: Hm...Wir wollten die beste Platte der Welt machen, das haben wir geschafft!
Dann kannst du ja jetzt aufhören.
Amy: Ja, dann kann ich mich jetzt ins Bett legen. Nein, im Ernst, wir machen natürlich weiterhin hin Musik.
Wie sieht´s aus mit deinem Country Projekt?
Amy: Das war nur ein Scherz…
Vielen Dank für das Gespräch!
Autor:Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland) |
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