Das Team der Feuerwehr Düsseldorf hat allen Grund zu feiern: Das 50-jährige Bestehens der Feuer- und Rettungswache 8 wird mit einem großen Bürgerfest in Gerresheim am Samstag, 17. September, von 10 bis 18 Uhr begangen. "Ein Tag der offenen Tür mit einem bunten Programm für kleine und große Feuerwehrfreunde", kündigt Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies das Jubiläum an.
Auf dem Programm stehen unter anderem Spiele-Angebot für Kinder und Übungen aus dem Alltag der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.
Die Besichtigung der Einsatzfahrzeuge gehört für alle Feuerwehr-Begeisterten zu den Angeboten des Tages. Parkmöglichkeuten für die Besucher gibt es auf dem Schützenplatz Gerricusstraße. In einer Jubiläumsschrift zur Geschichte der Feuerwehr werden große Brände in Gerresheim beschrieben, denen sich die Bevölkerung lange Zeit hilflos gegenüber sahen. 1876 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr gegründet, deren Mitglieder zu Brandeinsatzen ausrückten. Seit 1966 verfügt Gerresheim über eine eigene Wache der Berufsfeuerwehr.
Von der Feuerwehr-Wäscherei zur Feuerlöscherwerkstatt
Der Bau der Feuerwache 8 begann 1963. Der Rohbau war bereits ein Jahr später fertig. 1966 war das 2,3 Millionen Mark teure Projekt abgeschlossen. Mit 34 Feuerwehrmännern wurde die Feuerwache 8 durch den damaligen Oberbürgermeister Willi Becker 1966 in Betrieb genommen. Die moderne Feuerwache deckte die östlichen Gebiete Gerresheim, Grafenberg sowie Gallberg und Vennhausen ab. Damals war die Feuerwache mit drei Fahrzeugen für die Brandbekämpfung sowie technische Hilfeleistung und zwei Krankenwagen ausgestattet. Als besondere Aufgabe hatten die damals 34 Feuerwehrmänner den Schutz des Waldgebietes der Landeshauptstadt sicherzustellen. Neben dem Einsatz- und Übungsdienst, den ganz regulären Wachgeschäften wurde hier die gesamte Bettwäsche der Feuerwehr Düsseldorf gewaschen und gemangelt.
Rückblick: Großbrände in der Glashütte Gerresheim
Zu den wichtigsten Einsatzschwerpunkten gehörte 1966 bis 2005 die Glashütte in Gerresheim. In diesen Jahren mussten die Einsatzkräfte mehrmals zu Großbränden in die Fabrik ausrücken. So auch im Jahre 1994: In der Glashütte war ein Schmelzkübel gebrochen und es flossen 2.000 Liter und 1.500 Grad Celsius heißes Glas in die Fabrik. Mit Hilfe der Werksfeuerwehr gelang es den Einsatzkräften damals schnell Herr der Lage zu werden. Im Jahre 1994 verhinderten die Einsatzkräfte, dass ein Pferdestall niederbrannte. Das Feuer war damals in einem angrenzenden Restaurant ausgebrochen und drohte den Pferdestall samt Heu- und Strohlager in Brand zu setzen. Durch das Team konnte dies verhindert werden, Menschen und Tiere blieben unverletzt.
Tennishalle an der Heyestraße stand in Flammen
"Auch in den folgenden Jahren wurden die Einsatzkräfte zu zahlreichen anspruchsvollen Einsätzen gerufen und die Einsatzzahlen erhöhten sich ständig", blickt Feuerwehrchef Peter Albers zurück und erinnert an einen spektakulären Einsatz 2015: An der Heyestraße fing eine Tennishalle Feuer. Vermutlicher Auslöser war Dämmstoff, der sich bei Dachdeckerarbeiten entzündete. Durch den starken Wind breitete sich das Feuer schnell aus. Jedoch konnte das Team, mit Hilfe weiterer Einsatzkräfte auch diese schwierige Lage professionell meistern.
Im Laufe der Zeit änderte sich die Aufgabe des Waschens und Mangelns zur Werkstatt für Feuerlöscher. Seit 1980 bekam die Feuerwache ihre neue Aufgabe und bis heute werden die rund 1.300 Feuerlöscher der Feuerwehr hier gewartet und befüllt. Die Personalstärke ist auf 62 Männer und Frauen gestiegen. Täglich sind zwölf Feuerwehrmänner sowie zwei Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in der Wache und verrichten ihren Dienst. Das Einsatzgebiet erstreckt sich heute von der Stadtgrenze Mettmann und den Stadtteilen Hubbelrath sowie Knittkuhl im Norden bis zum Staufenplatz im Süden. Im Westen von der Reichswaldallee, dem Stadtwald und der Stadtgrenze Ratingen bis zu den Stadtteilen Vennhausen, Unterbach und bis zur Stadtgrenze Erkrath im Osten. Auch die Anzahl der Fahrzeuge hat sich auf acht erhöht.
Weil die Wache durch ihre Lage darauf auch auf geländegängige Fahrzeuge angewiesen ist, wurde dort auch ein entsprechender Krankenwagen hier stationiert. Dieses Fahrzeug macht es möglich, bei Wander-, Sport und Rodelunfällen schnelle Hilfe zu leisten. Bis heute ist die Planung für neue Einsatzfahrzeuge nicht abgeschlossen, denn die Einsatzkräfte wurden zwischen 2005 und 2015 unter anderem zu 4.117 Bränden und 4.863 technischen Hilfeleistungen gerufen. Zu knapp 30.000 medizinischen Notfällen und 21.000 Krankentransporten rückten die Rettungswagen aus.
Tag des offenen Tür der Feuerwache 8 - das Programm:
10 Uhr Einlass
11 Uhr Eröffnung durch Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies
11 Uhr Bengalo-Übung, Feuerlöscherwerkstatt, Aktionshof 1
12 Uhr 1. Übung: Flächenbrand, FF Hubbelrath, Aktionshof 1
13 Uhr Bengalo-Übung, Feuerlöscherwerkstatt, Aktionshof 1
14 Uhr 2. Übung: Modenschau, Aktionshof 2
15 Uhr Grußwort: Oberbürgermeister Thomas Geisel, Innenhof FRW 8
15 Uhr 3. Übung: Gebäudebrand, FF Unterbach, Aktionshof 2
16.30 Uhr 4. Übung: Rettungsdienst, Aktionshof 2
18 Uhr Ende der Veranstaltung
Den ganzen Tag über gibt es Fahrzeugausstellung, Rettungsdienststand, Drehleiterfahren, Ausstellungen von ASB, Polizei und Modellbau sowie Kinderunterhaltung.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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