Was ist bei den frostigen Temperaturen zu beachten?

Für klare Sicht ist es wichtig, die Scheibenwaschanlage rechtzeitig mit Frostschutzmittel aufzufüllen. Foto: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Raus aus der warmen Wohnung und rein ins Auto. Den Zündschlüssel umdrehen, und schon springt das Auto an. Dem Weg zur Arbeit oder zum Einkauf steht also nichts mehr im Wege. So sollte es zumindest sein. Doch was macht die klirrende Kälte eigentlich alles mit unserem Vehikel?

Wir gingen einigen Fragen einmal auf den Grund und hörten uns bei Experten um. Der gelernte Kfz-Meister Heinz Derksen und sein Bruder Horst, Tankstellenpächter in Emmerich und Elten, gaben uns die entsprechenden Antworten.

Stadt Anzeiger: Kann eine Autobatterie einfrieren?
Horst Derksen: Einfrieren nicht, aber sie kann ihre Startfähigkeit verlieren.
Heinz Derksen: Bei Minus 18 Grad hat die Batterie nur noch die Hälfte der Leistung. Verwendet man vollsynthetisches Öl hat man die Probleme allerdings nicht. Alle fünf Jahre sollte man darüber nachdenken, die Batterie zu wechseln. Dann ist man auf alle Fälle auf der sicheren Seite.

Stadt Anzeiger: Kann Benzin einfrieren?
Heinz Derksen: Im tiefen Russland vielleicht. Benzin bringt noch Gase bei minus 25 Grad.

Stadt Anzeiger: Gibt es Probleme mit E 10?
Horst Derksen: Nein, weil es sich hier um ein homogenes Gemisch handelt.

Stadt Anzeiger: Gibt es Startprobleme mit Autogas?
Horst Derksen: Die springen alle auf Benzin an und schalten dann erst um. Bei der Kälte fährt man dann länger auf Benzin, bevor der Motor umschaltet.
Stadt Anzeiger: Wann friert Winterdiesel ein?
Heinz Derksen: Ungefähr bei minus 23 Grad. Aber ab Mitte November gibt es nur noch Winterware an den Tankstellen. Das wird bis Ende März getankt.

Stadt Anzeiger: Ist langes „Orgeln“ schädlich?
Horst Derksen: Langes orgeln produziert einen erhöhten Verschleiß, vor allem beim Anlasser. Wenn das Auto nach vier bis fünfmal nicht anspringt, passiert da sowieso nichts mehr.

Stadt Anzeiger: Sollte man auch im Winter die Klimaanlage einschalten?
Heinz Derksen:
Hin und wieder auf jeden Fall, wenn die Scheibe entfeuchtet werden soll. Mit der Klimaanlage ist sie natürlich schneller frei.
Stadt Anzeiger: Was sollte ein Autofahrer bei diesen Temperaturen alles dabei haben?
Horst Derksen: Enteiser für das Türschloss und für die Scheiben. Viele Scheiben sind mittlerweile sensibel, weil sie über Sensoren verfügen. Ein Eiskratzer kann da die Scheibe kaputt machen. Wichtig ist natürlich auch der Frostschutz für die Scheibenwaschanlage. Hier sollte man aber auf das richtige Verhältnis achten: auf ein Liter Wasser sollte ein Liter Frostschutz kommen.
Stadt Anzeiger: Kann ich bei diesen Temperaturen mein Auto bedenkenlos durch die Waschanlage fahren?
Horst Derksen: Das geht bis zu einer Temperatur bis minus zehn Grad, wenn die Waschanlage über kein Wintertor verfügt, das sich automatisch hinter einem Wagen schließt. Ansonsten muss man die Anlage schließen. Sonst frieren die Gummidichtungen beim Wagen zu, wenn das Auto die Nacht über im Freien steht.
Wer über eine Garage verfügt, der hat dieses Problem nicht. Wenn ich die Gummidichtungen mit einem speziellen Fettstift einschmiere, können sie auch nicht einfrieren.
Stadt Anzeiger: Wir bedanken uns für das Gespräch.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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