27.04.16, 18.00 Uhr - Leistenbruchoperationen - Update 2016

27. April 2016
18:00 Uhr
Haus Katharina Labouru00e9, 40477 Du00fcsseldorf

Eine schwere Kiste geschleppt oder zu stark gehustet – und schon ist ein Leistenbruch passiert. Wenn der Druck auf den Unterbauch zu stark ist, kommt es zum Austritt von Eingeweiden in die Bauchdecke – ein Weichteilbruch (lat. Hernie) entsteht. In Deutschland sind circa 230.000 Menschen betroffen – davon 90 Prozent Jungen und Männer. Welche Diagnose- und Therapiemöglichkeiten die Medizin in solchen Fällen bietet, zeigt ein Themenabend am Mittwoch, 27.04.16, 18.00 Uhr, im Haus Katharina Labouré, Tußmannstraße 102 in Düsseldorf (hinter dem St. Vinzenz-Krankenhaus).

Schwachstelle Bauch: die „Tücke“ mit der Lücke

Ist es eine harmlose Wölbung oder schon ein Leistenbruch und muss dieser sofort operiert werden? Antwort gibt Dr. Konstantinos Zarras, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Marien Hospital Düsseldorf: „Jeder Leistenbruch sollte operiert werden, denn es besteht prinzipiell die Gefahr einer Darmeinklemmung. Dies kann einen Darmverschluss zur Folge haben. Erste Anzeichen sind eine Schwellung in der Leiste, die sich auch im Liegen nicht von selbst oder durch sanften Druck zurückbildet und/oder anhaltende Schmerzen.“ Auf welche Weise das geschieht, zeigen auf dem „Themenabend Leistenbruchoperationen“ Ärzte aus dem St. Vinzenz-Krankenhaus und dem Marien Hospital Düsseldorf in Einzelvorträgen.

Nach der Operation: Kunststoffnetze geben Halt

In seinem Beitrag „Diagnose und offene Operationstechnik“ erklärt Dr. Joseph Kankam, Leitender Oberarzt der Klinik, wie der „Bruch“ mittels eines klassischen Schnitts in der Leiste operiert wird. Ein solches Vorgehen ist häufig bei großen Brüchen notwendig. Wenn möglich setzen die Operateure heute auf schonende Schlüsselloch-Verfahren. Beispielsweise zeigt Dr. med. Arne Macher, wie mittels minimalinvasiver Operationstechniken ein Bruch mit Kunststoffnetzen verschlossen wird. Am Beispiel der TEP-Technik (Hernioplastik) erläutert er, wie der Operateur ein Netz durch das „Schlüsselloch“ an der Bruchpforte platziert. Durch das Einbringen des Kunststoffnetzes wird das erneute Auftreten eines Leistenbruchs deutlich reduziert. Weitere Vorteile liegen in der schnelleren Genesung und geringeren Belastung der Patienten. Zu Ende des Themenabends geht Jens Plambeck auf die Schlüsselloch-Chirurgie bei Narbenbrüchen ein. Hierbei handelt es sich um Brüche an Narben, die als Spätkomplikation eines Eingriffs entstehen können. Sichtbar werden diese Narbenbrüche durch sich vergrößernde Schwellungen, die beispielsweise Darmschlingen einklemmen und verletzen können. Auch hier ist das Ziel der dauerhafte Verschluss der Bruchpforte durch Naht oder Kunststoffnetze.

Die Veranstaltung ist ein Angebot des Kompetenzzentrums für Hernienchirurgie der Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am St. Vinzenz-Krankenhaus und am Marien Hospital Düsseldorf unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Konstantinos Zarras. Der Besuch ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Weitere Informationen: http://bit.ly/hernien

Autor:

Martin Schicht aus Düsseldorf

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