Spurensuche: Der Hauptbahnhof Düsseldorf

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Der Düsseldorfer Hauptbahnhof besteht in seiner heutigen Form seit 1936. Der alte Hauptbahnhof, der an seiner Stelle stand, wurde am 1. Oktober 1891 als Düsseldorfer Zentralbahnhof eröffnet. Bereits nach drei Jahrzehnten war er zu klein geworden und sein Stil entsprach nicht mehr dem Zeitgeschmack.

1932 bis 1936 folgte der Abriss des Empfangsgebäudes und der Neubau entstand im Architekturstil der „neuen Sachlichkeit“ nach einem Entwurf der Reichsbahndirektion Wuppertal. Charakteristisch für den neuen Hauptbahnhof ist der Uhrenturm. Er diente ursprünglich auch als Wasserturm für die Dampflokomotiven. Hierzu gibt es eine kleine Geschichte: Manchmal wehte im Winter auf dem Turm eine weiße Fahne – das war das Zeichen für die Wintersportler, dass an diesem Tag der Sonderzug nach Winterberg im Sauerland fuhr. Selbst aus Dachfenstern im Stadtteil Rath konnte man dies erkennen.

Umgestaltung im Zuge des U-Bahn-Baus

43 Jahre später erforderte der Bau der U-Bahn und der Ost-West-S-Bahn zwischen Hagen und Mönchengladbach einen umfangreichen Umbau des Hauptbahnhofs. Der Abriss eines Stahlwerks östlich des Hauptbahnhofs ermöglichte zudem eine Öffnung zum Stadtteil Oberbilk. Die Bauarbeiten begannen 1979 und dauerten bis 1988. Die Umgestaltung des Hauptbahnhofs und der Rohbau des U-Bahnhofs waren am 16. Dezember 1985 abgeschlossen. Die Eröffnung der U-Bahn-Strecke zwischen der Altstadt und dem Hauptbahnhof folgte am 7. Mai 1988. Schließlich fuhren ab 29. Mai 1988 auch die S-Bahn-Linien S8 und S11.

Früher hatte Düsseldorf zwei Kopfbahnhöfe

Es gab vor dem Bau des Zentralbahnhofs drei Bahnhöfe in Düsseldorf:
- den Bergisch-Märkischen Bahnhof, den die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft 1838 auf dem Gebiet des heutigen Graf-Adolf-Platzes als Durchgangsbahnhof an der in Ost-West-Richtung verlaufenden Eisenbahnstrecke von Elberfeld zum Bahnhof Rheinknie gebaut hatte,
- den Köln-Mindener Bahnhof, den die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft 1845 südöstlich des Bergisch-Märkischen Bahnhofs als Kopfbahnhof, in dem Abzweigungen von der in Süd-Nord-Richtung verlaufenden Bahnstrecke Köln–Duisburg endeten, gebaut hatte,
- und den Rheinischen Bahnhof, den die Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft 1877 in Düsseldorf-Derendorf am Ende einer von der Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf abzweigenden Stichstrecke, die auch das erste Teilstück der zwei Jahre später fertiggestellten Rheinischen Strecke über Mettmann und Wuppertal nach Dortmund war, eröffnet hatte.

Sowohl der Bergisch-Märkische als auch der Köln-Mindener Bahnhof standen der Stadterweiterung nach Süden, dem Bau der Friedrichstadt, im Weg. Neben der angestrebten Zusammenlegung von Bahnhöfen und parallelen Strecken nach der Verstaatlichung der privaten Eisenbahngesellschaften zwischen 1879 und 1882 war dies ein weiterer Grund für den Bau eines Zentralbahnhofs.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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