Stahl: Ein erstaunlich nachhaltiger Werkstoff
Stahl spielt bei der nachhaltigen Gestaltung von privaten und gewerblichen Gebäuden eine zentrale Rolle. Beispielsweise durch die Verkleidung von feinen Stahl-Lammellen, die Bürogebäude klimatisieren, indem sie das Sonnenlicht reflektieren und so für verdunkelte und kühlere Innenräume sorgen. Ist der Himmel dagegen bewölkt, lenkt der feine Edelstahl Lichtstrahlen ins Innere des Gebäudes. Die nachhaltige Bauweise kann für einen Primärenergiebedarf von 20 bis 30 Prozent unterhalb der gesetzlichen Vorgaben sorgen.
Die Umweltbilanz von Stahl als Baustoff wird allerdings auch von einigen Seiten angezweifelt. So ist das Material besonders in der Herstellung besonders energieintensiv. Eine weitere Steigerung der Effizienz ist hier nicht wahrscheinlich. Das schlägt sich auch negativ auf die CO2-Bilanz des Stahls aus. Angesichts dessen muss der Stahl auf anderem Wege seine Stärken ausspielen. Und hier zeigt sich: Stahl hat im Blick auf seine Nachhaltigkeitsbilanz einiges zu bieten. Mit einer Tonne Stahl, könne deutlich mehr gebaut werden, als mit einer Tonne anderer Baustoffe.
Mit neuen Sorten des Baustoffs können Dächer und Fassaden so gestaltet werden, dass sie weniger Wärme aufnehmen und die Sonnenstrahlen dagegen reflektieren. Mit dieser Technologie gelingt es die Innentemperatur von Gebäuden an heißen Tagen um bis zu 10 Grad niedriger zu halten. Für Investoren sind das wichtige Faktoren, denn so zeigt Stahl als Werkstoff nicht nur seine Nachhaltigkeit, sondern auch seine Wirtschaftlichkeit. Darin besteht jedoch nicht der einzige Nachhaltigkeitsvorteil von Stahl. Das Material ist leicht zu recyceln und aus Stahl konstruierte Gebäude lassen sich besonders leicht umbauen und neu konstruieren.
Stahl schont Abwässer
Zu den weiteren Vorteilen von Stahl gehört die besonders gute Reinigbarkeit nichtrostender Stahlsorten wie 1.4462. Um den gesetzlichen Hygienevorschriften zu entsprechen, ist dadurch deutlich weniger Desinfektionsmittel erforderlich. In der Folge wird das Abwasser deutlich weniger verunreinigt und die Umweltbilanz von Stahl als Baustoff noch einmal deutlich besser.
Einsatz von Stahl in den USA
In den USA zählt Stahl schon lange zu den bevorzugten Baustoffen in den Metropolen. So rühmte die Jury des Internationalen Hochhauspreises 2008 besonders die Nachhaltigkeit des Hearst Towers des Star-Architekten Norman Foster in New York. Für den Bau wurde vornehmlich recycelter Stahl verwendet.
Gleiches gilt für die Zentrale der Bank of America in New York. Das Gebäude wurde als erstes Bürogebäude in den USA von der gemeinnützigen Organisation Green Building Councel mit der Platin-Auszeichnung bedacht. Auch hier spielt die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Rolle. Weil Stahlkonstruktionen deutlich weniger Stützpfeiler benötigen, als klassischer Beton, kann der Raum effizienter genutzt werden. Auch die Bauzeit verkürzt sich durch die Verwendung von Stahl erheblich.
Auch Großbritannien oder Frankreich liegt der Anteil von Stahl im Bau deutlich höher.
Einsatz von Stahl in Deutschland
Aus historischen Gründen wurde in Deutschland viel mit Beton gebaut. Die Bauwirtschaft in Deutschland ist von eher konservativen Akteuren geprägt. Das führt dazu, dass Veränderungen sich auch nur langsam durchsetzen. Stahlunternehmen in ganz Europa haben sich verbündet, gemeinsame Umweltstandards zu erfüllen und gemeinsam mit zertifizierten Produkten auf dem Markt aufzutreten. In den deutschen Nachbarstaaten sind die Vorzüge von Stahl als Werkstoff im Bau derweil schon lange bekannt.
Bilder: pixabay.com - No attribution required
Autor:Sebastian Schwalbe aus Düsseldorf |
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