Ehrung für Handwerksbetrieb
IKK #macherimpulse-Award für die Niepmann GmbH
In Zeiten des Fachkräftemangels beschäftigen immer mehr Handwerksbetriebe erfolgreich Menschen mit Migrationshintergrund – eine Bereicherung, die aber auch viel Einsatz und Rücksichtnahme untereinander verlangt. Der diesjährige #macherimpulse-Award der IKK classic stand deshalb unter dem Motto „Kulturelle Vielfalt – Chancen nutzen“. In der Kategorie "Handwerk bis 50 Mitarbeiter" ging die Auszeichnung an den Düsseldorfer Heizungs- und Sanitärfachbetrieb Niepmann GmbH. Ende August nahm Inhaber Christian Klemm im IKK classic Servicecenter Düsseldorf den Preis entgegen. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey gratulierte per Videobotschaft. Neben einem Scheck in Höhe von 5000 Euro und einer Urkunde erhielt Klemm auch einen Glaspokal. Kammerpräsident Andreas Ehlert, Kammer-Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann, Innungs-Obermeister Hans-Werner Eschrich und Kreislehrlingswart Klaus Kremer waren ebenfalls zur Ehrung gekommen.
Zwischen 200.000 und 250.000 zusätzliche Handwerker könnten die Betriebe derzeit zusätzlich beschäftigen. Jedes Jahr bleiben zwischen 15.000 und 20.000 Lehrstellen unbesetzt. Der Fachkräftemangel kann nur zum Teil durch Beschäftigte mit Migrationshintergrund gedeckt werden. Christian Klemm eröffnet Flüchtlingen eine berufliche Chance. „Solche Macher wollen wir auszeichnen und ihren guten Ideen ein breiteres Forum geben“, sagte Regionalgeschäftsführer Thomas Sievers. Ein besonderes Interesse hat die IKK classic an den Erfahrungen und Lösungen für die gesundheitlichen Herausforderungen, die sich für Betriebsinhaber, Führungskräfte und Mitarbeiter durch die Zusammenarbeit verschiedener Kulturen ergeben.
Hier zählt nicht woher jemand herkommt, sondern wo er hinwill
Neun Sprachen werden bei der Niepmann GmbH gesprochen. Für Christian Klemm „zählt nicht woher man kommt, sondern wo man hinwill.“ Vier von fünf Lehrlingen in der Handwerksfirma haben einen Migrationshintergrund, 6 der insgesamt 13 Mitarbeiter sind Muslime. Deshalb gibt es einen separaten Grill für halal Fleisch.
In Sachen Zusammenarbeit sind klare Aussagen wichtig. „Das Vermitteln von Fachwissen ist nur ein Teil der Integration, kommunizieren beide Seite die Erwartungen, können Missverständnisse vermieden werden“, sagt Klemm. Sprachbarrieren lassen sich mit der Verwendung einfacher Wörter überwinden. Außerdem erfreue es die meisten Migranten, wenn der Chef versuche, Wörter in ihrer Sprache zu lernen. Klemm sieht in der kulturellen Vielfalt einen großen Vorteil: „Wir können Termine in verschiedenen Sprachen vereinbaren.“
Kammerpräsident Andreas Ehlert lobte Klemms großartige Leistung und seinen hoch anzurechnenden Beitrag für die Gesellschaft. Obermeister Hans-Werner Eschrich wies darauf hin, dass es in der Branche noch viele weitere Betriebe mit Migranten gebe. „Ohne die kulturelle Vielfalt würden unsere Betriebe nicht mehr funktionieren“, betonte er. Kreislehrlingswart Klaus Kremer würde gerne noch mehr Betriebe für die Ausbildung von Migranten und Flüchtlingen begeistern. „Einer muss vorangehen“, erklärte Thomas Sievers. „Dann wird das gute Beispiel Früchte tragen.“
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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