Weiterbildung Fachkräfte
Fachkräftemangel in der Weiterbildung

Ab Januar 2025 stehen die Weiterbildungsträger vor Veränderungen. Und das nicht nur in Hinblick auf die möglich sinkende Anzahl an Teilnehmern. Auch der Arbeitsmarkt in der Weiterbildung ist hart umkämpft. Und das häufig mit unfairen Mitteln.

Das muss auch Sascha K. (46, Anm.: Name und Alter geändert)  aus Düsseldorf am eigenen Leib erfahren. Er arbeitet seit 13 Jahren in der Weiterbildung und erlebt aktuell eine Bewerbungsodysee. Angefangen hat Sascha als Jobcoach, arbeitete dann als Dozent. Nach seiner Tätigkeit als Regionalleiter machte einen Schritt wieder zurück und unterrichtet nun als wieder als Dozent im Bereich Umschulung bei einem nahmhaften Träger. Da sein Vertrag ausläuft, bewirbt er sich seit 6 Monaten bei anderen Trägern in einer Leitungsfunktion.

Nach 500 Bewerbungen zieht er eine ernüchternde Bilanz. Aussagen wie "man habe den Eindruck gewonnen, dass die Stelle nicht vollkommen zu mir passe", über "es führen sehr kleine Aspekte zu einer Entscheidung" bis hin zu "man habe sich für einen anderen Bewerber entschieden, weil der Lebenslauf  besser auf das Stellenprofil passe", sind "stumpfe Ausreden", so Sascha. 

Auch ärgert es ihm, dass telefonische Zusagen nicht eingehalten wurden. "Ich habe mich bei einem Träger für den Standort Düsseldorf beworben. Man hat mir eine telefonische Zusage gegeben und man wollte mir einen 3. Gesprächstermin für die Details zur Arbeitsaufnahme besprechen." Jedoch erhielt er eine Absage. Auf Nachfrage, so Sascha, könne sich niemand erinnern, das gesagt zu haben. "Ich hatte eine 2. Person neben mir, die beim Telefonat dabei war." Es war sein Bruder, der uns die Aussage bestätigen konnte.

"Ich habe als Regionalleiter jahrelang 10 Standorte erfolgreich betreut, habe mir einen Ruf erarbeitet, der über die Stadtgrenzen hinaus geht. Und dann passt es nicht." Er moniere auch, dass ein Unternehmen "bei einem passenden Angebot" auf ihn zukommen möchte. "Ich frage mich ernsthaft, was das für ein passendes Angebot sein soll, wenn ich in der Leitungsfunktion gearbeitet habe". Solche "falschen Entscheidungen" seien auf fehlende Personalkenntnisse oder aber "Arroganz" zurückzuführen. Man brauche sich daher auch nicht wundern, wenn Mitarbeiter, aufgrund falscher Versprechungen im Gespräch, kündigen.

Sascha hofft, dass es noch in diesem Jahr möglich ist, einen Träger zu finden, bei dem er seine Qualitäten und Erfahrung gezielt nutzen kann.

Autor:

Erwin Müller aus Düsseldorf

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