Zehn Jahre Ratinger Tafel
Ratingen. Welche biblische Geschichte würde wohl besser zu einem Tafel-Jubiläum passen als jene von der Speisung der 5000 am See Genezareth? Jene Geschichte, in der es heißt „und sie aßen alle und wurden satt“? Das sahen wohl auch die Pastoren Daniel Schilling und Thomas Gerhold so, als sie den ökumenischen Gottesdienst zum zehnjährigen Bestehen der Ratinger Tafel vorbereiteten. Und so spielte die Geschichte von der Speisung der 5000 eine wichtige Rolle bei der Feier am Samstagnachmittag in St. Peter und Paul.
Die beiden Pfarrer führten in Dialogform durch den Gottesdienst, zudem führte Thomas Gerhold Interviews mit drei langjährigen Tafel-Helfern, die über ihre ehrenamtliche Tätigkeit berichteten. So bekamen die zahlreichen Besucher einen authentischen Einblick in die Arbeit des Vereins, dessen 140 Helferinnen und Helfer jährlich 400 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige ausgeben. Dass ökumenisch gefeiert wurde, hat natürlich auch seinen Grund: Die Initiative zur Tafel-Gründung ging von Edith Bohnen, der damaligen Vorsitzenden des SkF Ratingen, aus. Ihr gelang es, Friedrich Schutte, den damaligen Geschäftsführer der Diakonie, mit ins Boot zu holen und somit auch die evangelische Seite zu aktivieren.
Nach dem Gottesdienst traf man sich zur Feierstunde im Pfarrsaal St. Peter und Paul. Hier mussten zwar keine 5000 versorgt werden, aber immerhin war der Andrang so groß, dass zusätzliche Stühle herangeschleppt werden musste. Die Stadt Ratingen war durch die Beigeordneten Rolf Steuwe und Harald Filip sowie durch Bürgermeister Klaus Pesch vertreten, der die Gründung der Tafel als „soziale Sternstunde für Ratingen“ bezeichnete. Ebenfalls unter den Gästen: Der stellvertretende Bürgermeister Rainer Vogt, die City-Kauf Vorsitzende Manuela Kessler, Jonges-Baas Georg Hoberg und natürlich das Ehepaar Edith und Peter Bohnen. Auch Wolfgang Weilerswist, der Vorsitzende des Landesverbandes der Tafeln in NRW, war nach Ratingen gekommen und sprach ein Grußwort.
Ingrid Bauer, die Vorsitzende des Vereins Ratinger Tafel e.V., bedankte sich für die zahlreichen Glückwünsche, wies aber dennoch auf ein Manko hin: Die Räume im Pfarrzentrum platzen aus allen Nähten. Schon länger ist angedacht, dass die Tafel in der Straße Am Stadion auf einem Grundstück der Wogera neu baut, während die Wohnungsgenossenschaft auf dem Rest des Areals Gewerbe ansiedeln darf. Wie Ingrid Bauer verriet, teilten ihr die Vertreter der Stadt am Rande der Feier mit, dass diese Lösung wohl nächstes Jahr realisiert werden soll. Und als der Worte genug gesprochen war, genossen die Gäste leckere Speisen vom Buffet und Gegrilltes. Wieder galt: „Sie aßen alle und wurden satt.“ mp
Autor:Martin Poche aus Düsseldorf |
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