Wer tanzt auf dem Heinrich-Heine-Platz?

Tanz auf dem Heinrich-Heine-Platz | Foto: Wolf R. Ussler

Düsseldorf, 10. September 2014 – Tanzen kann man in Düsseldorf an vielen Orten, aber ein Tanz mitten auf dem Heinrich-Heine-Platz ist dann schon etwas Besonderes. Über 50 Tänzer waren der Einladung der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) am Dienstag zur Veranstaltung „Dürfen wir bitten? – Tanz und andere Therapieformen bei Alzheimer“ gefolgt. Tanzleiterin Hanna Jenet gab auf dem Heinrich-Heine-Platz den Takt vor, die Tänzer unterhielten das Publikum mit Block- und Kreistänzen.

„Die Tanztherapie ist eine Form der künstlerischen Therapien. Man lernt seinen Körper nutzen und die Kontrolle über den Körper erhöht das Selbstbewusstsein“, sagte Tanztherapeutin Martina Piff. Die pädagogische Leiterin des Langen-Instituts Düsseldorf erklärte den Teilnehmern im „zentrum plus“ der AWO Altstadt den Nutzen der Tanztherapie für Demenzpatienten und ihre pflegenden Angehörigen.

Tanzen führt zu einer bewussteren Körperwahrnehmung und erweitert das Bewegungsrepertoire. Das stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit. Dies ist für Demenzpatienten sehr wichtig, da so nicht nur Vereinsamung vorgebeugt werden kann, sondern auch Emotionen besser verarbeitet werden können.

Ein guter Tänzer ist auch der AFI-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Lorrain. Am Dienstag berichtete der in Düsseldorf niedergelassene Neurologe aber vor allem über die unterschiedlichen Therapieansätze für Menschen mit Alzheimer. „Wir können Alzheimer nicht heilen, aber wir können die Krankheit und vor allem die Pflegebedürftigkeit hinauszögern“, sagte Lorrain. „Dazu müssen medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie ineinandergreifen“, so Lorrain weiter. Daher empfahl der Neurologe bei der Verschreibung von Alzheimer-Medikamenten immer gezielt nach begleitenden Behandlungsformen zu fragen. Diese nicht-medikamentösen Therapien können die Alltagskompetenz und damit die Lebensqualität der Patienten verbessern.

Anlässlich des bevorstehenden Welt-Alzheimer-Tags am 21. September informiert die AFI mit Veranstaltungen und einem Themenspecial über „Die Therapie der Alzheimer-Krankheit“. Ausführliche Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte bietet die Webseite www.alzheimer-forschung.de.

Autor:

Christian Leibinnes aus Düsseldorf

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