Vom Bauerndorf zur Wohnsiedlung: Ein Blick ins Archiv der Werstener Jonges

Werstener Geschichte bewahren und bewusst machen: Wolfgang Vergölts, Geschäftsführer der Werstener Jonges (l.) und Archivar Wolfgang Butgereit mit einem handgeschriebenen Buch über den Stadtteil, verfasst von Franz Daassen, Vorsitzender der Werstener Jonges bis 1962. | Foto: Stefanie Siegel
  • Werstener Geschichte bewahren und bewusst machen: Wolfgang Vergölts, Geschäftsführer der Werstener Jonges (l.) und Archivar Wolfgang Butgereit mit einem handgeschriebenen Buch über den Stadtteil, verfasst von Franz Daassen, Vorsitzender der Werstener Jonges bis 1962.
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Mehr als 100 Jahre ist es her, dass Wersten ein Teil von Düsseldorf wurde – und mit dieser Maßnahme seinen heutigen Namen erhielt. Die Wurzeln des Stadtteils sind wesentlich älter. Die Werstener Jonges haben Daten, Erinnerungen und vor allem viele Fotos zusammengetragen.

Jeden ersten Montag im Monat öffnet Wolfgang Butgereit um 18 Uhr die Tür zum Archiv der Werstener Jonges in der Dorfstraße 90. Als Archivar betreut er die Dokumente zur Geschichte des Stadtteils.

Herkunft des Namens "Wersten"

Der Name „Wersten“ könnte sogar bis auf die Römer zurückgehen: Ihre Handelswege haben die Römer alten Berichten zufolge mit Wehrtürmen geschützt – auch rechtsrheinisch, schließlich fürchteten sie Angriffe der Germanen. Einer der Türme soll hier in Wersten gestanden haben. Aus dem „Wehrstein“ wurde „Wähschden“ – „Wersten“. „Das ist nicht historisch belegt, aber denkbar“, sagt Butgereit.

Jahrhunderte später siedelten die Bauern hier. Der südliche Düssellauf sorgte für ideale landwirtschaftliche Bedingungen, 1797 wurden 324 Menschen gezählt.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts machte sich die industrielle Revolution bemerkbar. Während die Schwerindustrie im Umfeld boomte, etwa in Benrath, Oberbilk und Reisholz, gaben die Bauern nach und nach ihre Höfe auf und verkauften ihre Grundstücke. „Die letzten Bauern waren vor dem Ersten Weltkrieg verschwunden“, erzählt Butgereit.

Eingemeindung nach Düsseldorf

Da war die Bevölkerung bereits stark angewachsen, schließlich konnte hier – mit Düsseldorfer Unterstützung – günstig gebaut werden. 1900 ergab eine Zählung 4.270 Bewohner, längst war die Dorfschule errichtet worden, in der heute das Archiv untergebracht ist (Baujahr: 1868).

1908 wurden die Siedlungen um die Werstener Dorfstraße und die Kölner Landstraße zu „Wersten“ zusammengefasst und nach Düsseldorf eingemeindet.
Viele der Häuser mit ihren prächtigen Fassaden wurden übrigens nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört, sondern im Zuge der Bundesgartenschau Ende der 1980er abgerissen.

Die Werstener Jonges kümmern sich seit ihrer Gründung 1953 um die Geschichte ihres Stadtteils. „Wir freuen uns immer, wenn uns Werstener alte Fotos und Erinnerungen zur Verfügung stellen“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Vergölts. Weitere Informationen gibt es telefonisch in der Geschäftsstelle, die montags von 18 bis 20 Uhr besetzt ist, unter 65023749.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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