Trainingsanzüge für die Knirpse

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Bürgerhilfe Gerresheim beschenkt Flüchtlingskindern

Auf der großen Wiese direkt gegenüber dem Seniorenzentrum Gallberg in Ludenberg wird heftigst auf das aufgebaute Fußballtor geschossen. Die Knirpse, die hier herumtollen stammen aus der Flüchtlingsunterkunft, die sich in direkter Nachbarschaft zum Pflegeheim befindet. Voller Stolz präsentieren sie ihre neuen Trainingsanzüge, die die Bürgerhilfe Gerresheim gespendet hat.

Rund 20 Prozent der 160 Flüchtlinge in der Containerunterkunft Blanckertzstraße sind Kinder von 0 bis 18 erzählt die Ehrenamtskoordinatorin für Flüchtlinge der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf (AWO). Einige von ihnen besuchen die Grundschule Knittkuhl oder eine höhere Schule in der City. Zweimal die Woche kommt der große der Sportactionbus des Stadtsportbundes und beschäftigt sich mit den Kids. Besonders gerne wird Fußball gespielt. Schnell ist das Fußballtor aufgebaut, der Ball rausgeholt und ab geht das Spiel.
Hans Küster, der umtriebige Vorsitzende der Bürgerhilfe, erfuhr von den sportbegeisterten Kids und hatte gleich die Idee, die Kinder mit Sportbekleidung zu versorgen. „Wir wussten, dass der 1. FC Knittkuhl seine Fußballabteilung aufgelöst hat“, meint Küster. Ein kurzes Telefonat und es wurden gleich etwa 30 komplette Trainingsanzüge in Größen von 128 bis 164 zur Verfügung gestellt. „Leider haben wir für die Jugendlichen keine Anzüge, jedoch gibt es noch große Trikots, die wir demnächst übergeben werden“, erklärt Walter Friedhoff, der Vorsitzende des SSV Knittkuhl und verteilt während unseres Gesprächs Schokolade, Notizblöcke und Kugelschreiber – auch zweimal an das gleiche Kind.
Die Knirpse waren happy und zeigten in ihren neuen Trainingsanzügen, was sie so alles drauf haben. Jugendliche ließen sich nicht sehen. „Dies liegt an einer gewissen Hemmschwelle, die je älter die jugendlichen Flüchtlinge sind, desto ausgeprägter ist sie“, führt die Koordinatorin aus.

Freundliches Nebeneinander

Das Containerdorf an der Blanckertzstraße wird von etwa 35 Ehrenamtlichen betreut. Ihnen zur Seite steht die ausgebildete Sozialarbeiterin Marie Radke. Sie ist mit dem bisherigen Ablauf zwischen den 160 Bewohnern und den Ehrenamtlichen zufrieden. Auch nach anfänglichen Problemen mit einigen älteren Menschen vom Seniorenzentrum, denen es auf der Wiese etwas zu lebendig zuging, geht es heute ruhig und zivilisiert zu. Dies bestätigt auch die Ehrenamtskoordinatorin Mannsfeld: „Es sind uns bis zum heutigen Tag keine echten Beschwerden zugetragen worden.“ Man plant sogar eine gemeinsame Aktion von Flüchtlingen und Senioren. „Dies ist noch nicht ganz ausgegoren, aber wir arbeiten dran“, meint Mannsfeld.
Für die Fußballeuropameisterschaft wurde ein TV-Gerät gespendet, das bald installiert werden soll. Es gibt wohl noch einige Problemchen, die bis zum Beginn der EM beseitigt sein sollten. „Viele der Bewohner, die fußballinteressiert sind, haben sich auch schon in Gerresheim umgesehen, wo Fußball übertragen wird“, bemerkt die AWO-Mitarbeiterin.
Die Kids in ihren neuen Trainingsanzügen interessiert das alles nicht, voller Freude, Elan und Enthusiasmus spielen und toben sie und schwenken dabei übermütig die Fähnchen, die von den Mitarbeitern der AWO verteilt wurden.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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