Titularfest Bilk

Am 16. Januar feierten die Bilker Schützen ihr traditionelles Titularfest. Nach dem Festgottesdienst in St. Martin trafen sich die Schützenkameraden im Kolpinghaus auf der Bilker Straße um dort den wichtigsten Punkt des Tages zu bewältigen: die offizielle Bestätigung der neu gewählten Vorstandsmitglieder der Kompanien und Bataillone.

Bereits während der Begrüßung der zahlreichen Vertreter aus Politik, Kirche, Brauchtum zeigte sich das Schützen anders ticken: der erste Chef Hans Dieter Caspers gratulierte dem Kameraden Fritz Spinnrad zur Goldhochzeit mit seiner Gundel. Minutenlage Standing Ovations rührten das Jubelpaar zu Tränen, was aber auch zeigt das in diesen Kreisen „50 Jahre durch dick und dünn“ mehr zählen als der Rekordversuch zur vierten Ehe.

Ehrungen sind ein weiterer Punkt der Tagesordnung. Der Regimentsverdienstorden ist eine der höchsten Auszeichnung des Vereins. Dieses Jahr wurden gleich zwei Kameraden mit dieser Würde bedacht:
Hubert Jäckel
Seit 1999 ist der Kamerad Hubert Jäckel Mitglied der Gesellschaft 5.Schützen. Sofort übernahm er Verantwortung in der Fahnengruppe, später als 1.Schriftführer und 1. Schießleiter und seit 10 Jahren als Beerdigungsfähnrich der keinen einzigen „letzten Gang“ ausgelassen hat, und das trotz seiner aktuell 76 Jahre.

Dieses alles würde dennoch nicht zur Verleihung des Regimentsordens führen, wäre da nicht aus den Kreise seiner Kameraden der Hinweis gekommen, das Kamerad Jäckel in Zeiten höchster Not, und dies ist noch nicht all zu lange her, durch Rat und Tat die Kompanie vor dem totalen Zusammenbruch bewahrt hatte.

Willi Heinen
Kamerad Willi Heinen ist seit 46 Jahren Mitglied seiner Gesellschaft Bilker Heimatfreunde. Er bekleidete 30 Jahre lang abwechselnd die Posten eines Fahnenträgers, des Spieß und des Schriftführers. Jahrelang war er Mitorganisator der BBB Bälle und führte als Sprecher durch die Familiennachmittage.

Auch gehörte er trotz seiner 75 Jahre der Kommission zur Neugestaltung des Schützenfestes an. Seit vielen Jahren arbeitet er mit an der Neugestaltung der Schützenzeitung und lüftete selber jetzt ein Geheimnis: die Artikelreihe „Lever Onkel Peter“ bzw nach dem Tod von Peter Paessens „Lever Chef“ stammt aus seinen Federn.

Erbsensuppe gibt es traditionell zwischendurch zur Stärkung und ebenso ist es alter Brauch in diesem Moment an die Schwächeren unserer Gesellschaft zu denken. Gesammelt wurde für das Raphael Kinderheim in Oberbilk.
„Es scheint dazu zugehören in dieser Stadt, das viele Kinder die zu uns kommen schwere Anzeichen von Misshandlungen aufweisen, seien es Brandwunden von ausgedrückten Zigarettenkippen, Schlägen oder seelische Grausamkeiten“ so Birgit Winkler, die den Anwesenden das Raphaelheim vorstellte. Stolze 1.200 €uro kamen an spenden zusammen und auch König Martin Ullmann verzichtet mit Königin Regina auf Blumen und Geschenke, zu Gunsten von Spenden für diese Kinder.
Es gehört zum Wesen der Schützenkameraden dort helfend einzugreifen wo Not am Mann ist. Bereits in früheren Zeiten kümmerte sich der Bilker Schützenverein um das Raphaelhaus, diese Bemühungen sollen wieder aktiv aufgenommen werden, so der erste Chef der Bilker Schützen, Hans Dieter Caspers.

Auch sportliche Ehrungen werden an diesem Tag durchgeführt. Sportwart Uli Müller überreichte seinen durchaus erfolgreichen Schützlingen die Auszeichnungen für die Vereinsmeisterschaften, den Jubiläumspokal und die Karl Rindlaubkette.

Glaube Sitte Heimat haben sich die Schützen als Motto auf die Fahnen geschrieben. Besonders der Begriff Heimat gewinnt derzeit in Bilk an Bedeutung. Bereits im Herbst 2010 zeichnete sich in der Bezirkskonferenz ab wohin der Weg künftig führt: Bilk ist als kommendes Szeneviertel gesetzt und wird nach Meinung vieler Experten schon recht bald den Platz einnehmen den Oberkassel einst innehatte.
Schon jetzt steigen die Mieten und nicht wenige befürchten dass bereits in wenigen Jahren die Mieten für die heutigen Bewohner nicht mehr bezahlbar sein werden.

Bereits in dieser Versammlung befürwortete der stellvertretende SPD Ortsvorsitzende Andreas Rimkus die Forderung etlicher Teilnehmer nach einem, durch die Politik gesteuerten und kontrollierten, Wachstum im Stadtteil aus.
Zum Zweck des Gedankenaustausches aller Beteiligten wurde das Stadtteilportal www.go-bilk.de erweitert und unter http://initiative.go-bilk.de/ ein Forum geschaffen welches sich mit den Veränderungen im Stadtteil beschäftigt.

Natürlich sind Schützenkameraden auch politisch tätig. So wundert es nicht dass sich hier auch Wege der Zusammenarbeit ergeben die dem Schützengedanken entsprechend in Richtung Allgemeinwohl führen sollen. Andreas Rimkus als stellvertretender SPD Vorsitzender setzt sich für bezahlbaren Wohnraum ein, in der Zusammenarbeit mit dem ersten Bezirksvorsitzenden der BV III Walter Schmidt und zweiten Vorsitzenden Udo Figge entstanden letzten Sommer die ersten Schritte zur Verschönerung der Bilker Allee.

Rene Krombholz, als Pressesprecher der Bilker Schützen, hatte das Gespräch mit der BV III gesucht und in Zusammenarbeit mit dem ersten Bezirksvorsitzenden der BV III Walter Schmidt und zweiten Vorsitzenden Udo Figge entstanden letzten Sommer mit Blumenkübeln und verschönerten Baumscheiben die ersten Verschönerungen die auch 2011 fortgeführt werden sollen.

Fortgeführt und erweitert wird auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen – Bevölkerung und Verein. Bereits im vergangenen Jahr wurde das Biwak zum Möschesonntag (Ankündigung des Schützenfestes) zentral am Friedensplätzchen ausgerichtet und wird 2011 am 15. Mai dort stattfinden.
Es sind weitgehend die kleinen und mittelständischen Betriebe - und nicht die Discounter - die den Stadtteil ausmachen und Vereine wie den St Seb. Schützenverein unterstützen. Sei es durch eine Anzeige, durch Preisspenden oder ein schmuckes Schützenfestschaufenster. So sind auf der Vereinswebsite alle Sponsoren aufgeführt und wir ermutigen auch unsere Schützenfamilie immer wieder etwas von der gewährten Unterstützung zurückzugeben indem man auch mal dort einkauft oder fertigen lässt.