Titularfest mit Kontrastprogramm
Schützen nähern sich dem Winterbrauchtum

1. Chef Lothar Inden begrüßt das Prinzenpaar der Landeshauptstadt
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Beim obligatorischen Empfang im gelben Saal der Rheinterrassen, bei dem sich die Honoratioren der Stadt ein Stelldichein geben, lässt Lothar Inden, der 1. Chef des St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf 1316, seine Gäste wissen, dass es heute eine besondere Überraschung geben wird. Er lässt es aber offen, was er den Gästen präsentiert, denn das Beste kommt zum Schluss. Im Saal ist es bereits üppig voll und die Ehrengäste verteilen sich auf die für sie vorgesehenen Tische.

Nach Aufmarsch der Fahnenträger und der Abnahme durch den Oberst Günther Pannenbecker hält Lothar Inden seine Begrüßungsrede, die er in diesem Jahr besonders kurz halten möchte – sagt er. Was er tatsächlich schafft, sind nicht alle Gäste einzeln aufzuzählen. Kürzer wird sie dennoch nicht. Was er jedoch für wichtig erachtet, ist herauszustellen, wie harmonisch und auch erfolgreich das letzte Jahr für die Schützen verlaufen ist. „Wir feierten eine herrliche Kirmes und hatten auch im letzten Jahr die vier Millionen Besucher Marke deutlich überschritten“, trägt Inden vor. Und hier betont der 1. Chef noch einmal, quasi zum Mitschreiben: „Wir sind stolz darauf, ein solch riesiges Fest ausschließlich von ehrenamtlichen Kameraden auf die Beine zu stellen.“ Genauso betont Inden, dass es traditionell zu den Gepflogenheiten der Schützen gehört, dass sie schießen, feiern und Gutes tun. „Wir setzen alles daran, dass das auch so bleibt“, meint er.
Das letzte Jahr war eindeutig das Jahr der Frauen. „Bei uns sind die Frauen kein schnödes Beiwerk, sie sind als aktive Schützen dabei und nicht umsonst konnten wir im Jahr 2018 gleich drei Königinnen krönen“, führt Lothar Inden aus und ergänzt, „über Gleichberechtigung brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.“ Allein Kai Roth, der Jungschützenkönig, rettete die Männerwelt. „Er ist ein würdiger Vertreter der Männerriege“, bestätigt der 1. Chef. Weil es die Politiker der Landesregierung noch nie geschafft haben, an der größten Kirmes am Rhein teilzunehmen, gab der 1. Chef, spitzfing wie er ist, seinem Festredner schon vorher etwas mit auf den Weg: „Es wäre nach unserer Auffassung angemessen, das Mitglieder der Landesregierung uns auf unserem Fest beehren.“

Null Toleranzstrategie

Sein Festredner, der Innenminister Herbert Reul, wollte nicht zu viel versprechen, machte aber deutlich, dass er in diesem Jahr, sofern es sich berufliche einrichten lässt, kommen wird. In seiner Rede traf er so manches Mal den richtigen Ton, was an der Reaktion des Publikums zu vernehmen ist. Für ihn ist klar, dass in den letzten Jahren die Sorgen des Bürgers nicht ernst genommen wurden. Er beschreibt, welche Maßnahmen die Landesregierung für eine bessere Sicherheit vorsieht: so sollen 2300 Polizisten jedes Jahr neu eingestellt werden. Außerdem beabsichtigt er 400 Spezialisten zu beschäftigen, damit die Polizisten endlich wieder ihren eigentlichen Aufgaben kümmern können. Weil auch unsere heutige Polizei vor Amokläufern nicht sicher ist, erhalten sie neue Ausrüstungen. „Wir können uns nicht erlauben, unsere Polizisten in einer Ausrüstung rumlaufen zu lassen, die aus der Steinzeit stammt“, meint Reul. Adäquater Fahrzeugbestand gehört ebenfalls dazu. Wenn wir die Polizei in Fahrzeugen zum Tatort fahren lassen und sie wegen ihrer Ausrüstung und der Enge des Fahrzeugs nicht aus dem Auto kommen, hat der Dienstherr etwas falsch gemacht. Reul hört auf seine Beamten und will deshalb auch Fahrzeuge anschaffen, die der Situation gerecht werden. Genauso wichtig wie die Gestaltung der Sicherheitskräfte ist die Veränderung der Gesellschaft. „Wir müssen nämlich dringend etwas ändern“, ruft er in den Saal und ergänzt, „wir brauchen Politiker und eine Bürgerschaft, die hinter den Polizisten, Feuerwehr- und den Rettungsleuten stehen.“ Dazu gehören auch ordentliche Gesetze ist er der Auffassung. Deshalb hat die Landesregierung auch ein neues Polizeigesetz verabschiedet. Er hofft dadurch, die Arbeit für die Beamten zu erleichtern. Sein Motto für seine Amtszeit: eine Null Toleranzstrategie allen gegenüber, die sich nicht an geltendes Recht halten.

Prinzenpaar und Schützen vereint

Die Rede des Innenministers war noch nicht richtig zu Ende, da ertönte es schon vom Eingang. Die Überraschung des 1. Chefs, stand bereits vor der Tür. „Jetzt bin ich schon 42 Jahre dabei, aber das hat es noch nie gegeben“, sagt Inden. Mit großen Trara marschiert das Prinzenpaar der Stadt Düsseldorf ein und das bei den Schützen! Und dazu noch erstmalig in der Geschichte von 1316 wird dreimal Helau gerufen. Welch ein Tag, welch eine wunderbare Verbindung: Aus einem Verein, die Regimentskönigin und die Venetia. Besser geht’s nicht.

Peter Frank

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Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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