Ritterschlag für Bilker Schützen
Während aktuell in Netzwerken darüber diskutiert wird ob Schützenvereine in der heutigen Zeit eher abgeschafft gehören, gab der verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin bereits 2005 die richtige Antwort: „Ohne die Schützen wäre das soziale Gefüge in den einzelnen Stadtteilen schon längst zum Erliegen gekommen!“ sagte er anlässlich der Siegerehrung zum DSB-Pokalfinale in der Landeshauptstadt.
Natürlich bedarf es heute keiner Bürgerwehren mehr um Stadtmauern zu verteidigen aber in einer Zeit, in welcher selbst Politiker von einer Verrohung der Gesellschaft und Werteverfall sprechen, sind es Werteorientierung und Miteinander, was von den Schützen seit jeher als schützenswert erachtet und unter den Begriff Tradition gelebt und praktiziert wird.
Engagement: gleich zwei Mitglieder des Bilker Schützenvereins werden am 17.08.2018 beim Europa-Schützenfest in Leudal (NL) in die Ritterschaft des Heiligen Sebastian in Europa aufgenommen. Diese ist dem Haus der ehemaligen Österreich-Ungarn Monarchie, dem Hause Habsburg zugehörig. (auch bekannt aus den Sissi Filmen) Ziel dieser, aus rund 500 Menschen bestehenden Ritterschaft, ist es die seit über 2000 Jahre gelebten Werte des christlichen Abendlandes zu erhalten und weiterzugeben.
Michael Kohn
ist Oberst des Bilker Schützenregiments und gehört der Germania Kompanie an. Von klein auf ist er dabei. Bereits mit 22 Jahren wurde er Bataillonsadjudant, 6 Jahre später Regimentsadjudant. Dieses Amt führte er 18 Jahre bis zur Ernennung zum Oberst aus.
Wer Michael Kohn kennt, der weiß auch über seine immerwährende Hilfsbereitschaft zu berichten.
Michael ist überall dort, wo Hilfe gebraucht wird. So besucht er in seiner knappen Freizeit auch Kameraden, die im Hospiz oder Krankenhaus liegen. Er kümmert sich um soziale Belange, ebenso um sein Offizierscorps, aus dem unter seiner Führung Zusammenhalt und Unterstützung für das Bilker Regiment entstanden ist.
Egal ob Osterfeuer, Nachwuchsarbeit oder Neuerungen beim Schützenfest, vieles was in diesem Verein passiert entspringt seinen Ideen und seiner Durchsetzungskraft, immer mit dem Gedanken verbunden alte Traditionen zeitgemäß umzusetzen.
Ursula Krombholz
Stark für ein soziales Miteinander macht sich auch Ursula Krombholz aus den Reihen der fünften Schützen Gesellschaft.
Vor der Jahrtausendwende baute sie mit ihrem Mann die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Dritten Grenadiere auf. Wie bei vielen anderen Schützen auch, beschränkt sich ihre Tätigkeit nicht nur auf den Verein. So war Ursula Krombholz 12 Jahre ehrenamtlich im Hospiz am EVK tätig um Menschen auf dem letzten Stück des Lebensweges zu begleiten. Das Miteinander der Menschen steht bei ihr im Vordergrund, spürbar auch bei ihrer Tätigkeit im Friseursalon Figaro an der Bilker Allee.
Gemeinsam mit Ehemann Rene Krombholz, der auch das Informationsportal www.schuetzenwesen.eu und die Multimediaplattform www.schuetzenwesen.tv betreibt, sind beide unterwegs um das wirkliche Gesicht des Schützenwesens aktuell zu präsentieren.
Damit haben die Bilker Schützen jetzt nach Axel Uebels der im Jahr 2014 den Ritterschlag erhielt, davor Rene Krombholz (2012), vier Mitglieder in der europaweiten Ritterschaft.
Die Aufgaben der Zukunft kann man nur gemeinsam bewältigen, das weiß auch der Vorstand der Bilker Schützen und hat den Begriff ZOSAMME geprägt und als Ziel gesetzt.
In Bilk ist man bereits unterwegs, denn Europa wächst durch die Menschen zusammen und nicht, weil es von der Politik verordnet wird. So sagte es der verstorbene Präsident der EGS Graf Rodebeeke anlässlich des 50-jährigen Jubiläum der EGS in Mayen. Das bestätigt sich, wenn sich jetzt in Leudal zigtausende Schützen aus 10 Nationen treffen, eine gut funktionierende Gemeinschaft auf Grund gleicher Wertvorstellungen.
Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS)
Das Einzugsgebiet der EGS erstreckt sich von der Nederländischen Nordseeküste bis in die Ukraine, von Schweden bis Italien. Als Beitrag zu einem vereinten Europa will die EGS Traditionen, Sitten und Gebräuche der angeschlossenen Verbände bewahren und schützend unterstützen. Dies jedoch unter der größten Berücksichtigung der Selbständigkeit und des besonderen Charakters jeden einzelnen Mitgliedsverbandes.
In der EGS ist ein eigenes Sozialwerk tätig, das Spendenaufkommen betrug im Jahr 2017 stolze 12.491,64 €.
Ritterschaft von Hl. Sebastianus in Europa
Erster Großmeister war seine kaiserliche und königliche Hoheit, Erzherzog Dr. Otto von Habsburg, seit 2008 hat Sohn Karl dieses Amt übernommen.
Die Ritterschaft wurde über die Verfassung an das Haus Habsburg gebunden, welches in jedem Fall den Großmeister stellt. Prior ist Charles-Louis Prinz von Merode aus dem Stammhaus der belgischen Monarchie.
Menschen, die sich aktiv für die christliche Entwicklung und den Fortbestand eines christlichen Europas einsetzen, werden mit den entsprechenden Insignien in die Ritterschaft aufgenommen. Die Ritterschaft ist getreu ihrem Leitsatz für ein konfessionsübergreifendes christliches Europa tätig.
Aufgenommen werden auch Frauen, schließlich standen diese in den ursprünglichen Schützengilden als Marketenderinnen oder Bogenschützen den Männern zur Seite.
Autor:Rene Krombholz aus Düsseldorf |
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