Düsseldorfer Verein für Afrika
LEBENSzeichenAfrika feiert 18. Jubiläum
“Spendet Zukunft!” ist das Motto des Vereins LEBENSzeichenAfrika, der 2005 von der Schulgemeinschaft am Max-Planck-Gymnasium in Düsseldorf-Stockum gegründet wurde. Seitdem wurden zahlreiche humanitäre Projekte in Ruanda, Uganda und Südafrika realisiert, die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft machen. Zu seinem 18. Geburtstag blicken Engagierte des Vereins zurück auf das Erreichte und geben einen Ausblick auf neue Projekte.
Weil die Welt nicht in Benrath endet
Am 29.06.2005 wurde LEBENSzeichenAfrika von Eltern, Schülern und Lehrern am Max-Planck-Gymnasium in Düsseldorf-Stockum gegründet. Seit der ersten Stunde ist Carl-Wilhelm Bienefeld dabei, Vorsitzender des Vereins und vormals Religionslehrer an der Schule. “Wir wollten damals deutlich machen, dass die Welt nicht in Benrath endet. Viele Menschen auf dem afrikanischen Kontinent leben seit Jahrzehnten in prekärsten Verhältnissen. Für mich als Theologe steht es außer Frage, dass wir teilen müssen, damit auf unserem Planeten alle überleben.” So wählte der Verein ein Logo, das eine Brücke zwischen Düsseldorf und Afrika schlägt: ein stilisierter Löwe, König der Savanne und als Bergischer Löwe Wappentier der Landeshauptstadt, auf einem Umriss des afrikanischen Kontinents.
Das wohl wichtigste Projekt des Vereins ist die Krankenschwesternschule in Mbale, im Nordosten Ugandas. Sie wurde im Jahr 2010 eingerichtet und leistet einen wesentlichen Beitrag zur medizinisch-pflegerischen Versorgung hilfsbedürftiger und kranker Menschen in dem ostafrikanischen Land. Ergänzt wurde die Einrichtung schließlich 2019 um eine Fachhochschule für Pflegeberufe. “Zurzeit besuchen 350 junge Frauen die Schule, denen wir eine Ausbildung von hoher Qualität ermöglichen. Der Wert der Einrichtung für die Gesundheitsversorgung in der Region ist unmessbar”, erklärt Carl-Wilhelm Bienefeld.
Breite Unterstützung für das Projekt
Mittlerweile wird der Verein von weiteren Schulgemeinschaften aktiv unterstützt - darunter die Franz-Vaahsen-Schule in Düsseldorf-Wittlaer, das Kaiserswerther Suitbertus Gymnasium sowie die Gesamtschule Kaarst-Büttgen. Auch Institutionen wie der Düsseldorfer Jugendrat, der eine Spendenwanderung durchgeführt hat, und Unternehmen wie der Flughafen, das Düsseldorfer Maritim Hotel sowie Euroweb machen sich für die Initiative stark.
Besondere Unterstützung leistet der Lions Club Düsseldorf, der die Ideen und das Wirken langfristig unterstützt. “Für sein Engagement in Afrika hat der Lionsclub Düsseldorf einen erfahrenen Partner gesucht und mit LEBENSzeichenAfrika gefunden. Wir finanzieren an der Krankenschwesternschule Stipendien für Pflegeschülerinnen, wodurch das Schulgeld für die gesamte Ausbildungszeit übernommen wird”, erklärt Prof. Horst Peters vom Lions Club Düsseldorf, “Es hat sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen unseres gemeinsamen Engagements gegen Armut und Hunger in Afrika entwickelt”.
Dank der breiten Unterstützung konnte der Verein seit seinem Bestehen knapp eine Millionen Euro an Spendengeldern sammeln. Dadurch wurden weitere Hilfsprojekte möglich. So baute LEBENSzeichenAfrika zwei Brunnen in Uganda, die mehreren Dörfern sauberes Trinkwasser garantieren. Außerdem wurde auf dem Gelände der Krankenschwesternschule in Mbale ein Behindertenheim gebaut.
Die Gründungsstätte des Vereins, das Max-Planck-Gymnasium in Stockum, gehört leider nicht mehr zu den aktiven Unterstützern. Dennoch sind unter den Aktiven des Vereins viele ehemalige Schüler der Schule. “Der Verein hat unser Schulleben geprägt und uns wichtige Werte vermittelt. Wir haben Spendensammlungen und Sponsorenläufe organisiert. Ein Teil des Erlöses der Schülerzeitung wurde an LEBENSzeichenAfrika gespendet. Dreimal sind jeweils 14 Schülerinnen und Schüler mit unserem Lehrer zusammen nach Südafrika gefahren und haben eine Grundschule und ein Waisenhaus renoviert. Es ist schade, dass die neue Schulleitung die Zusammenarbeit nicht fortgesetzt hat”, erklärt Lukas Mielczarek, Pressesprecher und Beisitzer im Vorstand.
Bewusstsein bei Schülern in Deutschland wecken
Ein zentraler Baustein der Tätigkeiten des Vereins war es von Beginn an, bei jungen Menschen in Düsseldorf und Umgebung ein Bewusstsein für die Situation der Menschen in den notleidenden Regionen Afrikas zu fördern. Dies wird maßgeblich durch Aktivitäten in den mitwirkenden Schulgemeinden umgesetzt. “Wenn wir in dem, wie wir leben, achtsam sind für die Auswirkungen auf andere Menschen, auch in entfernten Regionen der Welt, uns mit ihren Lebensbedingungen auseinandersetzen und uns für sie interessieren, können wir selbst viel tun und verändern. Wir vermitteln im Unterricht Kenntnisse der aktuellen Lage der Menschen der Geschichte sowie der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systeme der Länder Afrikas. Am Beispiel der humanitären Projekte von LEBENSzeichenAfrika können wir aufzeigen, wie sich ein effektiver Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort leisten lässt, Zeichen senden und Verantwortung übernehmen”, erläutert Claudia Haupt, Schulleiterin des Erzbischöflichen Suitbertus Gymnasiums in Kaiserswerth. Darüber hinaus hat der Verein bisher circa 20 Abiturientinnen und Abiturienten dabei unterstützt, im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres persönlich in Afrika zu helfen.
Abhängigkeiten in Afrika reduzieren
Das Leitmotiv der Projekte des Vereins in Afrika ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Solidarität und Partnerschaft definieren seine Tätigkeiten. “Von zentraler Wichtigkeit für den Erfolg unserer Arbeit ist es, nachhaltige Projekte mit Partnern vor Ort zu realisieren. So helfen wir Menschen aus der Armut und reduzieren Abhängigkeiten", erklärt Lukas Mielczarek. Der Verein begreift die Emanzipation von Frauen als Motor für Veränderung in der Einen Welt: durch eine bessere Ausbildung erhalten sie eine Chance auf verbesserte Lebensbedingungen. Ferner werden Arbeiten an Bauprojekten in der Regel an lokale Partner vergeben.
Der Verein möchte noch viel bewegen
Trotz seines mittlerweile 18-jährigen Bestehens gibt es für den Verein noch viel zu tun. “Nach mehreren erfolgreichen Initiativen in Uganda, haben wir uns jetzt dazu entschieden, unser erstes Projekt im Nachbarland Ruanda aufzubauen”, erklärt Carl-Wilhelm Bienefeld. So baut der Verein aktuell im Centre Urugwiro im Westen des Landes eine Nähwerkstatt aus. Dadurch entstehen 50 neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit Nähmaschinen, die Mädchen mit Behinderungen finanzielle Stabilität ermöglichen. Behinderte junge Menschen haben in Ruanda einen besonders schweren Stand und stehen meist am Rande der Gesellschaft. Sie sollen in der Einrichtung eine nachhaltige Ausbildung sowie tagesstrukturierende und ergotherapeutische Angebote erhalten. Neben der Werkstatt soll zudem eine Halle errichtet werden, in der Kinder wochentags wohnen und essen können.
Vor Ort wird die Unterstützung aus Deutschland sehr geschätzt. Kürzlich konnte sich Prof. Peter Schmieg, der seit vielen Jahren den Verein unterstützt, vom planmäßigen Fortschritt der Arbeiten überzeugen. “Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es wichtig ist, gerade Bauprojekte persönlich zu begleiten. Denn gemeinsam klappt es besser”, erklärt der auf Gesundheitsbauten spezialisierte Architekt.
Nun tritt der Bischof der Diözese Cyangugu in Ruanda, Edouard Sinayobye, der unter anderem für das Behindertenzentrum in Urugwiro verantwortlich ist, zum Anlass des 18-jährigen Bestehens von LEBENSzeichenAfrika den Rückbesuch an. Der Vorstand des Vereins wird ihn am 06.11.2023 in Düsseldorf willkommen heißen.
Wer den Verein und seine Projekte unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende oder durch Mitgliedschaft tun. Weitere Informationen gibt es auf www.lebenszeichenafrika.de.
Weitere Informationen
Webseite: www.lebenszeichenafrika.de
LinkedIn: www.linkedin.com/company/lebenszeichenafrika
Facebook: www.facebook.com/LEBENSzeichenAfrika
Instagram: www.instagram.com/Lebenszeichenafrika
Autor:Lukas Mielczarek (GRÜNE) aus Düsseldorf |
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