Kulturliste Düsseldorf: Jeder profitiert
Auf der einen Seite gibt es Menschen, die nicht genug Geld haben, um sich eine Karte für eine kulturelle Veranstaltung zu kaufen. Auf der anderen Seite gibt es Veranstalter, die auch mal freie Plätze haben. Diese beiden Seiten zusammen zu bringen, das hat sich die Kulturliste Düsseldorf vorgenommen.
Christian Standl, Gründungsmitglied der Kulturliste, ist ehrlich: Neu ist die Idee nicht. Um ganz genau zu sein: Mitglieder der Kulturloge Ruhr, die genau das machen, haben ihn und weitere sieben Düsseldorfer Ende 2011 für ihre Idee begeistern können. „Die haben uns von ihrer Arbeit berichtet und wie erfolgreich sie sind“, sagt Christian Standl. „Kulturelle Teilhabe ist gesellschaftliche Teilhabe“, erklärt er, warum es ihm wichtig ist, allen Bürgern der Stadt ermöglichen zu können, ins Theater oder die Oper, in den Zirkus oder ins Kino gehen zu können.
Von der Ideenfindung bis zur Vereinsgründung
Von der Ideenfindung bis zur Vereinsgründung hat es gut ein Jahr gedauert. Seitdem macht die Kulturliste viel Werbung in eigener Sache. Denn Veranstalter müssen für die Idee erstmal gewonnen werden. „Sehr engagiert und direkt dabei waren etwa die Black Box und das Kom(m)ödchen“, sagt Standl. Aber auch andere Einrichtungen haben sich von der Idee überzeugen lassen.
Und auch die Besucher in spe müssen gefunden werden. Die Mitglieder der Kulturliste sprachen soziale Träger an. „Die wissen Bescheid, wer Bedarf, aber die Mittel nicht hat“, sagt Standl. Auf einer Homepage finden Interessierte zudem alle Informationen - auch, ob sie zu den Menschen gehören, die angemeldeter Gast bei der Kulturliste werden können. Kinder können separat angemeldet werden.
Der Verein hat ein festes Büro. Dort pflegen zwei feste Honorarkräfte und Mitglieder die Kontigente der Kulturpartner ein und rufen die Leute, die im Vorfeld angeben können, was sie interessiert an.
Jeder Gast kann eine Begleitperson mitbringen
Jeder Gast kann noch eine Begleitperson mitnehmen. „Der Vorlauf beträgt maximal eine Woche“, so Standl. Es habe sich gezeigt, dass die kurzfristige Vermittlung am besten funktioniere. Die Namen kommen dann auf Gästelisten. „Richtige Karten haben wir nie“, so Standl. Die Kontigente sind ganz unterschiedlich. Von zwei bis 100 Plätzen sei alles dabei.
„Was wir noch dringend brauchen, sind Ehrenamtler“, sagt Standl. Das Engagement werde mit einem wunderbaren Feedback der Gäste belohnt. „Wir bekommen Briefe und Mails und ernten Dank für unsere Arbeit“, sagt er. Auch die kulturellen Institutionen würden sagen, dass es gut sei, was der Verein leiste.
„Uns macht es Spaß, was wir tun“, sagt er über sich und die anderen Vereinsmitglieder. Die Kulturliste ist ein junger Verein und entwickelt sich stetig weiter. Mehr Spartenveranstaltungen sollen angeboten werden. Was das alles sein kann? Fast alles. „Da, wo Gesellschaft ist, da ist auch Kultur“, so Christian Standl.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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