Kein Martinszug ohne Schützenvereine
Wenn im November die Martinszüge durch die Straßen der Stadt ziehen, so ist das eine alte Tradition, die an Gemeinwohl und Nächstenliebe erinnern soll.
Tradition und Gemeinwohl stehen seit dem Mittelalter auch bei den Schützenvereinen im Vordergrund der Aktivitäten. So ist es nicht verwunderlich, das sich Schützen und Martinsfreunde hier begegnen.
Mehr noch, man darf getrost anmerken: ohne Schützenvereine gäbe es schon längst keine Martinsumzüge mehr.
Wir leben in einer Zeit, in welcher Tradition eher belächelt wird und man das Wirken in Richtung Allgemeinwohl als befremdendlich betrachtet . Auch wenn zu St. Martin tausende von Menschen an den Straßenrändern stehen – ähnlich wie bei den Schützenzügen im Sommer – diese Vereine finden kaum noch Nachwuchs.
So sind es weitgehend die Schützenvereine und deren Mitglieder, welche hier in anderen Funktionen die Martinszüge gestalten.
Beispiel Bilk:
Der Brauchtumsverein MARTINSFREUNDE BILK e.V. wurde 1947 gegründet. Erster Vorsitzender ist Klaus-Dieter Möhle, in seinem Königsjahr als Bilker Schützenkönig wurde er 1972 direkt in den Vorstand gewählt, arbeitete zunächst als Schatzmeister und ist seit 1978 deren 1. Vorsitzender. Der zweite Vorsitzende Erich Pliszka engagiert sich gleichzeitig bei den Bilker Schützen und im Heimatverein Bilker Heimatfreunde.
Die 3 Reiter an der Spitze und die beiden reitenden Martinsdarsteller sind Stabsoffiziere des St. Sebastianus Schützenvereins Bilk. Neben den Ordnern, dem Bettler-Darsteller, den Knappen und den Mönchen aus eigenen Reihen, stehen seit vielen Jahren viele weitere Schützenkameraden in großer Anzahl als Ordner zur Verfügung.
Nicht zu vergessen: bei den Musikkapellen welche die Martinszüge begleiten handelt es sich fast ausschließlich um Tambourcorps der Schützenvereine.
Der traditionelle Bilker Martinszug zieht immer am 10. Nov., der in diesem Jahr ein Mittwoch ist. Die Teilnehmerzahl bewegt sich zwischen 2000 und 3000 Personen.
Ein weiteres Highlight ist die Martinslampen-Ausstellung
Die Ausschreibung ergeht in guter Zusammenarbeit mit der BV 3 an alle Kindergärten, Grundschulen und Seniorenheime in Bilk. Das Ergebnis dieser Ausschreibung, ca. 400 bis 500 Arbeiten wurde 3 Jahrzehnte im Pfarrsaal von St. Martin, Gladbacher Str. 11 gezeigt.
Seit 2007 sind wir zum schönen Gemeindesaal der Friedenskirche, Florastr. 55 umgezogen.
Alle Lampen werden illuminiert auf selbstgebastelten Gestellen gezeigt. Die von einer Jury altersgerecht prämierten Arbeiten werden am Ausstellungs-Sonntag in einer Feierstunde an die "Künstler" vergeben.
Die Ausstellung ist immer am Wochenende vor dem 10. November. An allen Tagen werden Kuchen und Getränke aller Art zum Kauf angeboten. Es gibt eine Bastelecke mit Kinderbetreuung und ein Martinsliedersingen für alle.
Autor:Rene Krombholz aus Düsseldorf |
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