Sitzung der Bürgerinitiative Schloss Kalkum
Investor stellte sein Konzept vor
Der potenzielle Käufer von Schloss Kalkum stellte sich am 10. April im Lambertushaus in Kalkum den Fragen der Bürgerinitiative zu seinem Konzept.
Peter Thunnissen, geschäftsführender Gesellschafter der Paul Schmalenbach Projektentwicklung GmbH, möchte im Schloss eine Musikakademie unterbringen mit 150 Wohnungen für Stipendiaten. Thunissen möchte für die Akademie auch private Betreiber von Musikschulen mit einbinden, einige hätten schon Interesse bekundet. Auch die Düsseldorfer Kulturinstitute wie Oper, Robert-Schumann-Hochschule oder Tonhalle sollen dort ihre Studenten, Gastkünstler und Gastdozenten unterbringen können. Der Projektentwickler hat in Düsseldorf bereits Mietwohnungen in der Gartenstadt Reitzenstein, im Färberviertel an der Feuerbachstraße/Vlattenstraße sowie die Wohnanlage Cuore an der Derendorfer Allee realisiert. Aber auch mit denkmalgeschützten Gebäuden kennt sich Thunnissen aus. So wurde die entweihte Chistus-König-Kirche unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes zu einem Kindergarten umgebaut.
Das Schloss und der Park sollen für die Öffentlichkeit weiter zugänglich sein. Die Cafeteria für die Akademie werde auch für Parkbesucher offen stehen, versicherte Thunissen. Schloss und Park sollen zu einem Kulturpunkt werden durch ein buntes, internationales Studentenleben. Zum langfristigen Unterhalt des Schlosses und der Parkanlagen möchte der Investor auf dem Acker zwischen Oberdorfstraße und Alte Kalkumer Landstraße Wohnungen errichten. Für den Umbau des Schlosses und die Planung der Wohnbebauung konnte Thunissen den Londoner Stararchitekten David Chipperfield gewinnen. Thunissen stellt sich vor, dass pro Quadratmeter Wohnfläche eine Umlage für den Unterhalt der denkmalgeschützten Anlagen erhoben wird. Natürlich hofft er auch auf eine Übernahme eines anteiligen Betrags für die Parkpflege durch die Stadt. Wie diese Neubauten aussehen werden und wie sie sich am besten in die Umgebung einpassen, möchte Thunissen bereits im Juni oder Juli in einem Werkstattverfahren unter Beteiligung der Stadt und der Bezirksvertretung entwickeln. Die Beurkundung des Kaufvertrages ist voraussichtlich für Mai geplant. Erfahrungsgemäß kann das Planfeststellungsverfahren mehrere Jahre dauern."Bevor der erste Bagger rollt, wird drinnen schon musiziert", erklärte Thunissen. Mit der Sanierung des Schlosses möchte er bereits 2020 beginnen, 2021 soll die Musikakademie öffnen.
In der Versammlung erhob sich kein Widerspruch gegen die geplante Nutzung des Schlosses. Schließlich werden der Park und das Schloss für die Bürger und die Kalkumer Vereine offenbleiben. So kann etwa der Martinsumzug wie bisher stattfinden und auch die Schützen werden nicht ausgeschlossen. "Unsere Anliegen sind konkret umgesetzt worden", sagte Dr. Günter Fußbahn, Sprecher der Initiative. "Herr Thunissen scheint ein wahrer Liebhaber des Denkmals zu sein." Der ebenfalls anwesende Bezirksbürgermeister Stefan Golißa und Ratsherr Andreas Auler lobten die frühe Bekanntgabe der Pläne und die Öffentlichkeitsbeteiligung durch das geplante Werkstattverfahren. Dr. Günter Fußbahn wurde am Ende der Versammlung für ein weiteres Jahr in seinem Sprecheramt bestätigt, denn schließlich ist der Vertrag noch nicht besiegelt.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.