Helfen Malaria-Medikamente gegen Alzheimer?

Ausgezeichnet: Prof. Jochen Kuhse

Die Alzheimer-Krankheit ist bislang unheilbar und neue Wirkstoffe werden frühestens in einigen Jahren verfügbar sein. Forscher wie Prof. Dr. Jochen Kuhse von der Universität Heidelberg testen daher bereits vorhandene Medikamente gegen andere Krankheiten um herauszufinden, ob diese auch bei der Alzheimer-Krankheit einen positiven Effekt haben könnten. Gefördert wird das zweijährige Forschungsprojekt von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit 85.000 Euro.

Im Zentrum des Forschungsprojekts steht das Protein Gephyrin, das von Alzheimer-Patienten möglicherweise nicht mehr in ausreichender Menge gebildet werden kann. Gephyrin könnte in einer Wechselwirkung mit dem Amyloid-Vorläufer-Protein (APP) stehen, das bei der Alzheimer-Krankheit eine zentrale Rolle spielt. Es ist bekannt, dass bereits zugelassene Medikamente – zum Beispiel gegen Malaria – die Gephyrin-Bildung erhöhen.

„Wir werden die positive Wirkung dieser Malaria-Medikamente auf die Gephyrin-Bildung bei der Alzheimer-Krankheit genauer untersuchen. Unser Ziel ist es, mithilfe eines Mausmodells die molekulare Wirkung von APP auf die Gephyrin-Bildung zu entschlüsseln“, sagt Prof. Jochen Kuhse. Sollte die Erhöhung der Gephyrin-Produktion bei den Alzheimer-Mäusen eine positive Wirkung haben, könnte dies den Weg für eine spätere therapeutische Anwendung beim Menschen ebnen.

Die AFI ist der größte private Förderer der Alzheimer-Forschung an deutschen Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Aktuell kann die AFI zehn neue Forschungsprojekte mit insgesamt 798.357 Euro unterstützen. Insgesamt konnten bislang 230 Forschungsaktivitäten von engagierten Wissenschaftlern mit über 9,2 Millionen Euro finanziert werden.

Autor:

Christian Leibinnes aus Düsseldorf

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