Bürger-Hilfe für ein starkes Stück Düsseldorfer Geschichte

- Setzen sich ein für die Hubertuskapelle Winkelhausen (v. l.): Bruno Bauer, Siegfried Hoymann, Andreas Auler, Eckhard Dietrich und Karl-Heinz Sonnen.
- Foto: Köhlen
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Sie ist ein Kleinod, eine Landmarke und die Letzte ihrer Art in der Umgebung. Trotzdem ist die Hubertuskapelle bei Gut Großwinkelhausen in keinem guten Zustand. Damit sich das ändert, hat sich der „Förderverein Hubertuskapelle“ gegründet.
Fernab vom hektischen Stadtgeschehen trotzt die Hubertuskapelle Winkelhausen als Anlaufpunkt für Ruhesuchende seit Jahrhunderten Wind und Wetter in den Feldern Wittlaers. Nebenan auf dem Gut Großwinkelhausen fanden sich im vergangenen Herbst im Sinne des historisch bedeutsamen Bauwerks zusammen. Der „Förderverein Hubertuskapelle“ setzt sich seitdem für die Pflege und den Erhalt der Kapelle ein.
Sie ist die letzte heute noch bestehende Burg- oder Gutskapelle im Raum Düsseldorf, die zusammen mit einem Rittergut ein Ensemble bildet. „Allein deshalb hat die Hubertuskapelle eine besondere historische Bedeutung“, betont Andreas Auler, der 1. Vorsitzende des Fördervereins. Und auch heute noch wird sie als geweihtes Gotteshaus kirchlich genutzt, etwa von der Hubertuskompanie.
„Aber wegen ihrer abseitigen Lage gerät die Kapelle bei Denkmalschützern leicht in Vergessenheit“, sagt Siegfried Hoymann, 2. Vorsitzender des Fördervereins, und führt aus: „Als vor Jahren die Planung für den Ausbau der Bundesstraße B 8n vorgelegt wurde, befürchteten Heimatfreunde gar, dass die Kapelle geopfert werden müsse. Zum Glück war dies nicht der Fall, und heute sorgt die im Abstand von etwa 100 Meter vorbeiführende Straße dafür, dass die Hubertuskapelle wieder in das öffentliche Bewusstsein kommt.“
errichtet im 17. Jahrhundert
Bei der Kapelle handelt es sich um einen barocken, sparsam gegliederten und einfachen Backsteinbau mit einem geschweiften Westgiebel, einer gewölbten Apsis und einem Dachreiter. Über dem Portal befindet sich das Allianzwappen der Familie Winkelhausen und Waldbott von Bassenheim. Die Kapelle wurde im 17. Jahrhundert am Ende einer Allee errichtet, die auf das Torhaus von Gut Großwinkelhausen ausgerichtet ist.
Bis in das 19. Jahrhundert hinein führte die Fronleichnamsprozession der Pfarre St. Remigius nach Winkelhausen. Die Hubertuskapelle war im Besitz der Herren von Winkelhausen, ging von dem letzten Besitzer Graf Hatzfeld im Jahre 1981durch Schenkung an die Stadt Düsseldorf. Die letzte größere Renovierung der auf offenem Feld stehenden Kapelle erfolgte in den Jahren 1981/82, wobei allerdings offenbar nur die notwendigsten Arbeiten am Dach über dem Chorteil und an den Wänden ausgeführt wurden.
Der Heimat- und Kulturkreis Wittlaer brachte in den Folgejahren bereits erhebliche Summen auf, damit die untere Denkmalbehörde die Pflege des Gebäudes übernahm. Um es langfristig vor dem Verfall zu retten, bedarf es nach aktuellen Berechnungen aber nochmal eines Betrags von rund 100.000 Euro.
Nutzung für Feste und Wallfahrten
Deshalb bemüht sich der nun gegründete private Förderverein verstärkt um Spendengelder. Zudem strebt er auch die Einrichtung einer Nutzungsordnung an, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu bieten, in dieser Kapelle kirchliche Feste zu feiern und sie als Ziel oder Ausgangspunkt für Prozessionen und Wallfahrten zu nutzen.
„Da sind Ideen gefragt, deshalb versuchen wir, möglichst viele Interessierte zusammen zu bekommen“, bekräftigt Auler und ergänzt: „Wir wollen dabei eng mit der Stadt Düsseldorf und der zuständigen katholischen Pfarre zusammenarbeiten, und suchen darüber hinaus Kontakte zu Schützen, Jägern und Bauernschaft.“
Erste Maßnahmen, wie eine Entrümpelung des Gebäudes oder Pflege der umgebenden Sträucher, machen die aktuell 18 Mitglieder selbst. Neue Kräfte zur Unterstützung sind ihnen dabei sehr willkommen, geht es hierbei doch nicht nur für Andreas Auler um die Frage, „wie wir mit unserem Kulturgut umgehen“.
Kontakt zum Förderverein Hubertuskapelle: hubertuskapelle@web.de, Telefon: 0177 / 4343240 (Andreas Auler).
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
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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