„Dreck-weg-Tag“
32.000 Kilo Unrat eingesammelt
Ob am Schulweg, in Parks, am Rheinufer, an Haltestellen oder entlang von Straßen und Bürgersteigen – überall wird Müll wild entsorgt. Und die Zahl der Umweltsünder nimmt weiter drastisch zu.
Von Hans-Dieter Budde
„Eigentlich waren am ,Dreck-weg-Tag‘ die Falschen unterwegs“, meint Andreas Gottschalk, Einsatzleiter der Awista bei der Sammelaktion für Weggeworfenes. Rund 11.200 Männer, Frauen und Kinder trugen Unmengen von Papier, Plastik, Pappbechern, Flaschen, Schrott, Giftstoffen, Reifen und anderen Unrat zusammen. Gottschalk: „Die Verursacher bleiben anonym, umweltbewusste Menschen sammeln ihren Dreck wieder ein.“
Mitglieder von Vereinen, Organisationen, Religionsgemeinschaften, Firmen, aber auch rund 6400 Kita-Kinder, Schülerinnen und Schüler, begleitet von über 1100 Erwachsenen, füllten die blauen Drecksäcke mit über 32.000 Kilogramm Müll und brachten ihn zu den Sammelstationen. Auch viele Familien schlossen sich der Säuberungsaktion an. Darunter Alexander Felk mit seinen Söhnen Constantin (5) und Maximilian (3). Auf den Niederkasseler Rheinwiesen fanden sie unter anderem jede Menge Zigarettenreste. „Die kleinen Kippen sind eine große Gefahr für die Umwelt“, weiß Dr. Klaus Vorgang, 2. Vorsitzender von Pro Düsseldorf, „die Chemikalien, die der Regen aus einer einzigen von ihnen auswäscht, verunreinigen 40 Liter Grundwasser.“
Um Düsseldorf sauberer zu machen, aber auch um Umweltbewusstsein und Verantwortung für die Stadtsauberkeit zu fördern, veranstaltet Pro Düsseldorf seit über 20 Jahren den „Dreck-weg-Tag“. 1. Vorsitzender Ingo Lentz: „Es ist eine Massenbewegung geworden mit immer neuen Rekordzahlen - leider auch bei den Müllmengen.“ Zu den 32 Tonnen der Bürgeraktion kommen noch einmal über 3 Tonnen, die Awista-Mitarbeiter bei Sondereinsätzen an den vergangenen vier Samstagen auf den Grünstreifen entlang der Münchener Straße aufhoben.
Für Awista-Einsatzleiter Gottschalk hat sich das Wegwerfverhalten der Menschen im gesamten Stadtgebiet „in den letzten zehn Jahren dramatisch verschlechtert.“ Aus dem Auto aus dem Sinn – nach diesem Motto werde Abfall einfach durchs Fenster befördert, Hausmüll werde an Haltestellen und neben Papierkörben abgestellt, Abfall und Papier neben Abfallcontainer auf Bürgersteige und Fahrbahnen geworfen.
Von der Müll-Sammelaktion geht für Oberbürgermeister Thomas Geisel auch ein positives Signal aus: „Der ,Dreck-weg-Tag‘ führt auf vorbildliche Weise dazu, dass viele Menschen sich mit unserer Heimatstadt identifizieren, für die Stadtsauberkeit aktiv werden und so zur Lebensqualität in Düsseldorf beitragen.“
Die nächste Sammelaktion gilt am 14. September beim „Rhine Clean Up“ dem Rheinufer.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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