Wahrhaft meisterlich: Jahresbestmeisterin Stefanie Nink
Mehr als 1000 neue Meister wurden Ende Mai auf der Feier der Handwerkskammer Düsseldorf gewürdigt. Der Meistertitel als Ausweis besonderer handwerklicher Fertigkeiten hat wieder deutlich an Renommee gewonnen - galt er doch jahrelang als alt und überholt. Doch als Nachweis handwerklicher Qualität ist er nicht zu missen. Ein Porträt einer Jahresbestmeisterin.
„Nein“, antwortet Stefanie Nink auf die Frage, ob sie ursprünglich einen anderen Berufswunsch hatte. Kein Wunder, denn Sie kommt aus einer Unternehmerfamilie. Bereits 1965 gründete ihr Großvater einen Maler- und Lackierer-Betrieb, den ihr Vater 1980 übernahm. Nun führt Stefanie Nink zusammen mit Ihrer Schwester den Betrieb weiter.
Der Grundstein zu dieser langjährigen Betriebsfortführung wurde bereits im Kindesalter gelegt. „Als Kind habe ich mit meinem Vater und meiner Schwester ab und zu am Wochenende auf den Baustellen mitgearbeitet. Dabei habe ich gleichzeitig mein Taschengeld ein wenig aufgebessert. Das Ganze hat einfach riesigen Spaß gemacht. Damit war meine Berufsentscheidung auch schon sehr früh gefallen. Später kamen noch andere Gründe hinzu wie der, dass man mit seinen eigenen Händen so vieles bewirken und verändern kann. Ich habe bei der Betrachtung eines Objekts immerzu spontane Ideen und Vorstellungen, wie das alles nach meiner kreativen Arbeit einmal aussehen könnte.“ Dabei spielt für Stefanie Nink die Kundenzufriedenheit eine große Rolle. „Wenn ein Kunde nach Fertigstellung der Arbeiten sagt, dass er sich das von mir erstellte Ergebnis genau so vorgestellt hat, dann ist das ein unglaublich gutes Gefühl. Das macht mich glücklich.“
Es liegt nahe, dass sie zwei wichtige Menschen als ihre großen Vorbilder nennt: Ihren Vater und Ihre Schwester. „Ohne die beiden würde ich heute nicht da stehen, wo ich jetzt bin“, betont Stefanie Nink. Über ihren motivierenden Vater sagt sie: „Mein Vater hat beruflich viele Höhen und Tiefen erlebt und ist immer wieder aufgestanden. Er ist der, der immer nach vorne strebt, alle mitzieht und sich stets für alles und jeden einsetzt“. Auch für die guten fachpraktischen Fertigkeiten ihrer Schwester findet Stefanie Nink anerkennende Worte: „Ich bewundere sie dafür, dass sie die Farben mischen kann wie kein anderer. Ich weiß am Ende nicht ob sie oder eine Maschine den Farbton gemischt hat. Sie trifft die richtigen Farbtöne einfach immer.“
Von 2000 bis 2003 absolvierte Stefanie Nink ihre Ausbildung zur Maler- und Lackierer-Gesellin im Familienbetrieb. Nach einer dreijährigen Gesellentätigkeit besuchte sie ab 2006 die Meisterschule, die sie im Jahre 2010 als Bestmeisterin beendete. „In erster Linie habe ich die Meisterprüfung für mich und für die Weiterführung unseres Familienbetriebs abgelegt. Da meine Schwester ihre Meisterprüfung schon erfolgreich bestanden hatte, ergab sich für mich zunächst keine Notwendigkeit auch eine Meisterprüfung abzulegen. Der Betrieb konnte mit der Qualifikation meiner Schwester ja problemlos weitergeführt werden. Allerdings denke ich, dass der Meistertitel nicht ganz unbedeutend ist. Nicht zuletzt spielt die Qualifikation für die Kunden und auch für die eigenen Mitarbeiter eine bedeutende Rolle. Gerade als Frau muss ich mir Respekt immer hart erarbeiten,“ sagt Stefanie Nink.
Ihr nächstes berufliches Ziel steht schon fest: Sie möchte noch Sachverständige im Maler- und Lackierer-Handwerk werden. Stefanie Nink sagt, dass sie alles genauso wieder machen würde. Dabei spielt neben dem beruflichen Fortkommen auch ihr privates Glück eine große Rolle. In der Meisterschule hat sie ihren Ehegatten kennen gelernt.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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