Wäsche- reck- und streckaktionen in den 60 ern

Manchmal erzähle ich meinen Kindern von den Hausfrauenübungen, als bei uns Großkampftag in Wäsche waschen war.

Montag wurde alle 3 Wochen die Bettwäsche gewaschen.
Für jedes unserer 8 Betten fielen an: 1 Kissenbezug, 1 Paradekissenbezug, 2 Bettlaken, 1 Plümobezug und 1 Steppdeckenbezug; für heutige Verhälnisse unverstellbar.

Bei dieser Menge an Wäsche hatten wir schon früh in den 60 ern eine vollautomatische Waschmaschine: eine Constructa.
Da sie aber noch nicht so gut schleuderte, hatten wir zusätzlich noch eine Wäscheschleuder, wo man unten eine Schüssel hinstellte, weil ja dort das überschüssige Wasser raus lief. Oft habe ich auf diesem Ding gesessen, damit sie nicht durch die Waschküche hüpfte, oder sie wurde von 2 Personen festgehalten.

Nach dem Trocknen der Wäsche auf dem Speicher musste ich oft helfen, diese großen und immer weissen Teile zu "recken" und zu "strecken., bevor sie in die Heißmangel gebracht wurde.

Aber zuerst wurde durch einen Wäschesprenger alles "mangelfeucht" gemacht.
Und wenn ich dann als kleines Mädchen ein paar Tropfen abbekam. hatte ich immer einen Riesenspass.

Die Laken wurden gezogen, gerade und überkreuz, an den Evken gezubbelt, geschüttelt, zusammengewurschtelt und wieder auseinander, und weiß noch was alles.
Und ich durfte nie zu fest ziehen, sonst kam meine Mutter ins Stolpern, und wehe, ich ließ das Laken los, und es knallte auf die Erde,- das Gemeckere war dann immer heftig.

Aber irgendwann lag die Bettwäsche nach dieser Aktion als eingerollte große Wurst in 2 Wäschekörbe und wurde dann zum Bügeln in die Heißmangel gebracht, einem riesengroßen Monstrum, das dampfte und zischte. Meine Mutter half dann dieser Heißmangelfrau beim Falten, denn alleine konnte sie es schlecht.

Was habe ich es doch heute gut, denn in Zeiten des Trockners und des Dampfbügeleisens brauche ich keinen Wäschesprenger mehr.

Noch angenehmer für mich ist es heute, dass ich bei schönem Wetter im Garten unsere Bettwäsche aufhänge, sie ist dann wieder schön glatt und duftet herrlich, so dass ich sie wieder gleich auf`s Bett ziehen kann.

So kommt es in den Sommermonaten oft vor, dass wir monatelang die gleiche Bettwäsche drauf haben, aber beim Schlafen nachen wir ja doch die Augen zu.
-, was solls.

Und heute die modernen Textilfasern, Biber- Jersey- oder Seersucker brauchen sowieso nicht gebügelt zu werden.

Autor:

Christa Palmen aus Düsseldorf

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