Unsere Sprache in Kindheit und Jugend
Man kann es eigentlich nicht glauben, da gab es mal eine Zeit, wo nicht alles "verenglischt" wurde.
Da gab es noch keine "Shops" an Tankstellen und das Auto fuhr noch durch die Waschanlage ohne "carwash."
Knusprige Brötchen holte ich in einer ganz normalen Bäckerei und nicht die "super crossen" im "Backshop."
Und Kinder waren noch Kinder und keine "Kiddies" oder "Kids."
"Mails" schrieb ich noch mit der Hand und schickte diese mit der Post.
Damals in den 70 er Jahren ging ich in den Turnverein und nicht ins "Fittnesscenter", und ich hatte eine Verabredung und kein "Date."
Und "crickles" waren die Knitterfalten in der Wäsche, "Lippgloss" der Lippenstift, und " Eyshadow" der Lidschatten.
Ich kaufte Unterhosen und keine "Slips" oder "Tangas". ( sag zu denen mal öffentlich Unterhosen, die wären glatt beleidigt.)
Turnschuhe trug ich und keine "Sneaker", und wenn ich kaputt und ausgelaugt bin, so bin ich heute "born out".
Wurfzettel wurden verteilt und keine "Flyer", und "Sticker" waren Aufkleber, "easy" oder "simple" war leicht und ganz einfach.
Heute gehe ich "Shoppen", früher einkaufen, hört sich ja auch "cooler" an.
Zu großen "Events" oder "Meetings" gehe ich, wenn ich zu einer Veranstaltung möchte.
"Geil" ist auch so ein gutes Beispiel, wie sich unsere Sprache gewandelt hat.
In den 60 er Jahren war es ein extrem ordinäres Wort, es bezeichnete leichtlebige Mädchen, die total scharf waren und jeden Jungen ins Bett zerren wollten.
Bei diesem Wort hätte ich früher sofort was hinter die Ohren gekriegt.
Heute heisst "geil" einfach nur super, toll, krass, klasse, wunderbar.
Zu meiner Zeit waren wir noch Jugendliche, jetzt sind es Teens, wir waren noch verrückt und nicht "crazy", wir hatten Spass und kein "fan", und hatten ein Getränk und keinen "Drink."
Auch ich habe im Laufe der Jahre viele solcher Wörter in meinem Sprachgebrauch aufgenommen, das passiert halt im Unterbewusstsein.
Aber auch in den 60 er Jahren kannten wir solche "Modewörter".
Sie wurden aber immer von der deutschen Sprache abgeleitet.
Eine neue Langspielplatte war eine "heisse Scheibe", ein tolles Mädchen ein "steiler Zahn", die Schule war die "Penne", Lehrer waren "Pauker", ein "Raditzefummel" ein Radiergummi, und nach der Schule ging ich zum "Büdchen", heute Kiosk.
Autor:Christa Palmen aus Düsseldorf |
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