Toten Hosen, Fortuna und die DEG - ein Freitagabend im Lokalfieber

Foto: Siegel
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Freitag, 23. November, Düsseldorf im Nieselregen.

Der Düsseldorfer als solcher hatte Monate im Vorfeld Entscheidungsschwierigkeiten ob der Abendgestaltung - ein Ticket für ein Heimspiel der Fortuna oder ein Konzert der Toten Hosen? Beides zeitgleich, beides in Düsseldorf, nur die DEG, die spielte in Hannover.

Tickets in nullkommanix ausverkauft

Glücklich diejenigen, die noch welche bekommen haben, und so zog es all die gen Norden, die einen in die Arena, die anderen in den ISS DOME. Für mich war die Entscheidung klar, endlich mal wieder "Hosen live" zuhause, das ist etwas ganz Besonderes, das ist Heimspiel, das sind Emotionen pur.

12.500 Leute im DOME - an Tagen wie diesen

Eins vorweg - auf die Fortuna musste dank der Toten Hosen niemand verzichten, Tore und Abpfiff wurden live auf der Leinwand eingespielt, Fangesänge mit den Hosen gab's oben drauf. Beim ersten Heimsieg der Saison, dem ersten Heimsieg als Aufsteiger mit einem grandiosen 2:0 - und das mit den Toten Hosen zu erleben! - gab es in der Halle kein Halten mehr. "An Tagen wie diesen" mit Feuerwerk und Konfetti-Regen war ohne Zweifel eines der - wenn nicht das - Highlight(s) des Abends.

Never forget where you comin' from

Die Hosen sind Düsseldorfer mit Leib und Seele, verbunden mit ihren Fans, das Konzert eine Hommage an die Vergangenheit und das, was noch kommen wird.
Viele alte Lieder, gepaart mit der neuen CD, ein "Schrei nach Liebe" von einer "kleinen Berliner Band" ("gebt dem Song eine Chance"), ergeben einen großartigen Cocktail, von dem man gern noch ein oder zwei Gläschen mehr nehmen würde.

Campino, ein Frontmann zum Anfassen

Unglaublich gut drauf, souverän, durchtrainiert und verschwitzt mit und ohne T-Shirt, die wilden Gesten und gekreuzten Beine mit dem Mikro-Ständer und ganz in sich gekehrt und festgeklammert bei den leiseren Songs - und irgendwie immer ganz nah, das macht die Faszination dieses Mannes aus.

Er macht keine "Show", er "ist" Campino. Doch mag er noch so strahlen, so wirft er keine Schatten auf die anderen Band-Mitglieder, mehr im Hintergrund machen sie jedoch sehr deutlich, dass die Gruppe eine Einheit ist und dass das eine ohne das andere nicht funktioniert. Hervorzuheben: Kuddel begleitet Campino am Klavier, auch das ein Highlight!

3 Stunden - 30 Jahre

Einmal Jugend und zurück, die Hosen nehmen mich mit auf ihre, meine Reise, textfest gleitet man mit ihnen durch die Jahrzehnte und hat dermaßen viel Spaß dabei, dass man innerlich schon das CD-Regal durchwühlt, um das ein oder andere Schätzchen mit all seinen Erinnerungen wieder mit ins Auto zu nehmen und bei den alltäglichen Fahrten anzuhören.

Die letzte Zugabe gehört der Fortuna und ihrem Sieg, Fan-Gesänge bestimmen das Ende dieses tollen Erlebnisses.

Nur zu gern würde man jetzt Campinos Einladung nach dem Konzert in die Altstadt folgen, mit den "Jungs" noch das ein oder andere Alt trinken und die alten, neuen Zeiten hochleben lassen, um dann irgendwann Arm in Arm, Schulter an Schulter nach Hause zu gehen, wenn es doch fast schon hell wird.

You'll never walk alone!

Autor:

Ina Groesdonk aus Düsseldorf

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