Ted Steinebach: Süße Kreation vorgestellt
Ein berühmter Cocktail stand Pate für das „Manhattan-Törtchen“, das derzeit in der Patisserie bei Zurheide im Crown an der Berliner Allee die Kunden begeistert. Wir trafen dessen Schöpfer, den Patissier Ted Steinebach, der seit zwei Jahren gemeinsam mit seiner Frau, der Jazzsängerin Vivienne Steinebach „Choko-Jazz“, essbare Kunst für den Augenblick, kreiert, zu einem exklusiven Gespräch.
Ted, was reizt Sie an der Patisserie?
Ted: „Während meines Studiums in Leiden/Holland, kochte ich mehr, als dass ich lernte (lacht). Irgendwann war klar, es ist wohl besser, ich mache etwas Handwerkliches und das sollte mit Lebensmitteln zu tun haben. Ich dachte, die Patisserie ist der beste Weg, kreativ mit Essen umzugehen und gleichzeitig Menschen damit glücklich zu machen.
Vivienne wirft ein: „Dein Großvater war Bäcker…“
Also lag der Grundstein bereits in der Familie?
Ted: „Nein, nicht wirklich. Ich bin zwar aufgewachsen mit den Geschichten meines Vaters über meinen Opa und wie das so geht mit dem Backen, dass Bäcker früh aufstehen und so. Für mich war Bäcker zu sein aber eine noble Profession, auf die man stolz sein kann, weil man kreativ ist. Bis ich drauf kam, dauerte es etwas.“
Patisserie ist aber schon das ganz große Kino oder?
Ted: „Naja und die Haute Cousine ist noch einmal eine ganz eigene Welt mit diesen tollen Restaurants. Als ich schließlich meiner Frau nach New York folgte, wollte ich unbedingt in einem dieser coolen Restaurants arbeiten. Für den Einstellungstest im ‚Eleven Madison Park‘ musste ich zwei Tage lang über 14 Stunden lang arbeiten.“
Vivienne: „Ted dachte, er hat es vergeigt.“
Ted: „Stattdessen haben sie mich eingestellt.“
Ist es wirklich so hart in diesen Sternerestaurants zu arbeiten?
Vivienne: „Er hatte eine 80-Stunden-Woche.“
Ted: „Im ersten Monat habe ich 22 Kilo abgenommen. Ich sah aus wie ein Spargel.“
Arbeiten Sie immer noch dort?
Ted: „Inzwischen nicht mehr. Aber wir wollten in New York bleiben, weil es so ein kreativer Ort ist. Irgendwann kam ein Punkt, an dem meine Frau und ich damit anfingen zusammen zu arbeiten.“
Vivienne: „Ich bin Jazzsängerin. Wir hatten die Idee, wenn Ted backt, dass ich Musik dazu mache. Also probierten wir aus, wie das wohl bei Leuten ankommt. Unsere erste Performance war auf einem Dach in SoHo. Ted begann mit seinen Zutaten ein Gemälde zu erstellen.“
Ted: „Ich habe so Pollock-mäßig alles auf eine Fläche geworfen.“
Vivienne: „Ich habe dazu den Sound kreiert. Wir wollten, dass die Leute eine Vorstellung davon bekommen, wie wir beide improvisieren und daraus Kunst für den Augenblick entsteht. Nach 20 bis 30 Minuten ist das Gemälde fertig und jeder bekommt einen Löffel und kann es aufessen.“
Kunst für den Augenblick in Verbindung mit gemeinsamem Genuss?
Ted: „Ganz genau. Das Publikum ist dabei Teil der Kunst. Denn sie müssen sich miteinander arrangieren, wenn sie das Kunstwerk aufessen wollen. Da hat man dann schonmal den Ellenbogen eines anderem in der Seite oder man wird angerempelt und jemand verstellt einem die Sicht oder schnappt den besten Bissen vor der Nase weg.
Ted und Vivienne zeigten ihre „Choko-Jazz-Performance“ auch auf dem Zurheide Gourmet-Festival vor einem begeisterten Publikum. Teds „Manhatten-Törtchen“ kann noch für die nächsten drei Monate in der Patisserie im Zurheide-Crown erworben werden. Danach stellt alle drei Monate ein weiterer Patissier seine süßen Kreationen vor.
Das Interview führte Claudia Hötzendorfer.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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