Seit 100 Jahren Fokus auf Füße
Seit 100 Jahren setzt sich die Firma Aulenkamp für die Fußgesundheit der Menschen ein. Schuhmachermeister Wilhelm Aulenkamp gründete 1911 die Firma. Der Firmengründer stammt aus Warendorf und legte 1908 die Meisterprüfung in Köln ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Orthopädie-Schuhtechnik hinzu. Die Söhne Heinrich und Bernhard Aulenkamp bauten das Unternehmen weiter zum Orthopädie-Schuhfachgeschäft aus. Heute führt Bernhard Aulenkamp jun. das Geschäft mit sechs Mitarbeitern.
Von der Repro-Fotografie zur Orthopädie-Schuhtechnik
Eigentlich wollte Bernhard Aulenkamp Fotograf werden und machte eine Ausbildung zum Repro-Fotograf in einer Düsseldorfer Druckerei. Als aber die neue Technik mit Scannern ihren Einzug in der Drucktechnik hielt, schulte er 1978/79 im Betrieb seines Vaters und Onkels zum Orthopädieschuhtechniker um. Wegen seiner ersten Ausbildung konnte er die Gesellenzeit um ein Jahr verkürzen. 1983 legte er die Meisterprüfung ab. 1989 übernahm er mit Wilhelm Quapp, der seit 1970 bei Aulenkamp arbeitete, die Führung des Geschäfts unter dem Namen Aulenkamp & Quapp GbR Orthopädieschuhtechnik. Wilhelm Quapp schied 2011 aus dem Unternehmen aus, Bernhard Aulenkamp ist nun Alleininhaber des Traditionsunternehmens. Die Fotografie ist weiter sein Hobby.
Ich sprach mit dem Mitinhaber vor seinem Ausscheiden. Wilhelm Quapps Vater war ebenso wie Bernhard Aulenkamps Vater Schuhmacher. Das war für Wilhelm Quapp auch der Anreiz selbst ein Handwerk zu erlernen, zumal die Werkstatt im Elternhaus war. Was mag er an seinem Beruf? „Das handwerkliche Arbeiten mit Leder und daraus etwas herzustellen, das den Menschen bei ihren gesundheitlichen Problemen hilft“, antwortet Wilhelm Quapp. Im Ruhestand hat er nun mehr Zeit für seine Hobbys, das sind Radtouren am Niederrhein und die Fotografie.
Orthopädie-Schuhtechniker: Ein Beruf mit Zukunft
Bernhard Aulenkamp sieht für Orthopädie-Schuhtechniker ein großes Potenzial, da in den letzten Jahren Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Rheuma zugenommen haben. Der Betrieb bildet regelmäßig aus. Überdurchschnittlich viele Frauen möchten das Handwerk erlernen. Eine von ihnen ist Angela Keil. Die 19-jährige Wuppertalerin sagt, dass dies ihr Traumberuf ist. Bereits während eines Schülerpraktikums konnte sie in einen Orthopädie-Schuhmacherbetrieb in Wuppertal reinschnuppern. Dann hat sie sich auf ein Praktikum bei Aulenkamp beworben und einen Ausbildungsvertrag als Orthopädieschuhmacherin erhalten. In der Schule hat Angela Keil im Werkkundeunterricht immer schon gerne mit Holz gebastelt. An ihrem Beruf liebt sie, dass sie nicht in Serie produzieren muss, sondern für jeden Menschen individuell seine Einlagen oder seine Schuhe herstellt. „Das Handwerk stirbt nicht aus, denn jeder Mensch braucht Schuhe“, sagt sie. „Es ist doch schön, wenn man Menschen mit Fußproblemen helfen kann.“
Tipps zur Berufswahl und Bewerbung im Handwerk unter: http://www.hwk-duesseldorf.de/31,0,evedetail.html?eve=16
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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