Rudi Völler bei den Jonges

Rudi Völler zu Gast bei den Jonges. Rechts neben ihm Moderator Andre Zalbertus. 
^Foto: Felix Fießer
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Rudi Völler blickt auf eine spektakuläre Erfolgsgeschichte zurück: 1990 wurde er mit der Nationalmannschaft Weltmeister, 1993 gewann er die Champios League mit Olympic Marseille und von 2000 bis 2004 war er Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, die er 2002 zum Vize-Weltmeistertitel führte. Nur die deutsche Meisterschaft blieb ihm als Spieler sowie als Trainer verwehrt.

Die großen Erfolge scheinen den Journalisten Andre Zalbertus, der an diesem Abend im Henkelsaal Tante Käthe vor den Düsseldorfer Jonges interviewt, weniger zu interessieren. Vollkommen verständlich, Völlers Leben ist voll mit Anekdoten, die fast schon interessanter und vor allem lustiger sind als bloßer Fußball es je sein könnte. Das ist dem Medienprofi Völler natürlich bewusst und so nimmt er es mit Humor, wenn er wahrscheinlich zum tausendsten Mal auf das legendäre Streitgespräch zwischen ihm und Waldemar Hartmann, 2003 nach dem Remis gegen Island, angesprochen wird. „Egal, wo wir uns treffen; Waldemar zahlt meinen Deckel. Tatsächlich hatte dieses Interview damals dazu geführt, dass er einen Werbevertrag mit einer großen Bierfirma eintüten konnte. Seitdem ist er mir immer noch dankbar“, erzählt der 58-Jährige.
Zwischendurch erfährt der Zuhörer auch noch, dass Latte Macchiato ein Frauengetränk sei und Fahrradhelme nur für Kinder und Senioren geeignet seien - Völlers Weisheit scheint grenzenlos zu sein, wird aber immer mit einem Augenzwinkern vorgetragen, so dass niemand ihm wirklich böse sein könnte.
Ein Völler-Interview wäre aber kein Völler-Interview, wenn nicht noch ausgiebig über den nie kleiner werdenden Elefanten im Raum gesprochen werden würde: Frank Rijkaard. Der Vorfall wird an dieser Stelle nicht nochmal ausgebreitet, nur so viel sei gesagt, die Szene lässt sich sehr leicht im Internet finden und wird somit niemals aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht werden. Mittlerweile haben sich beide längst vertragen, auch ein gemeinsamer Werbespot wurde gedreht in dem die ganze Geschichte nochmal gehörig auf die Schippe genommen wird. „Was aber nur die wenigsten wissen ist, dass Rijkaard ja auch nach seiner Zeit als aktiver Spieler viele Jahre erfolgreicher Trainer war. In dieser Zeit hat er mehrere Angebote aus der Bundesliga bekommen, von denen er sich nicht getraut hat auch nur ein einziges anzunehmen. Der Grund dafür ist wohl offensichtlich“, sagt Völler. Es klingt wie ein kleiner Sieg. Klein aber wichtig, denn die Geschichte scheint nie zu enden: Im Griechenlandurlaub verliebt sich Völlers Tochter in einen Australier. Nach einiger Zeit beschließt sie zu ihm nach Melbourne zu ziehen. Völler besucht sie. Vom Flughafen aus will er ein Taxi nehmen. Er steigt ein, der Fahrer dreht sich behäbig um, beugt sich langsam vor und flüstert: „How is Rijkaard?“

Von Felix Fießer 

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Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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